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Natalie

Posted on 18.11.2020

Dieses Buch ist im englischsprachigen Raum momentan sehr, sehr gehyped. Durch die Serienadaption des gleichnamigen Buches gewann der 2018 erschienene Roman erneut hohe Aufmerksamkeit. Im August 2020 erschien die deutsche Übersetzung „Normale Menschen“ im Luchterhand Verlag. Das Bloggerportal von Random House war so lieb und hat mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle einen riesigen Dank an euch, ihr seid großartig und es ist keine Selbstverständlichkeit für mich. Der Roman handelt von einem jungen Paar, Marianne und Connell, welches sich in der Schule annähert, kennenlernt und anfreundet. Schauplatz ist in diesem Buch das wunderschöne, ferne Irland. Innerhalb der ersten 30 Seiten erleben wir als Leser auch das skurrile erste Mal der beiden und wie sich scheinbar „Hals über Kopf“ ineinander verlieben. Die Idee , dass sich der beliebte Fußballspieler Connell in die komische Außenseiterin Marianne verliebt und sich die beiden zueinander hingezogen fühlen, ist keine bahnbrechende Weltneuheit. Meist ist es eh immer das Mädchen, was nicht sonderlich schön anzusehen ist, kein Selbstwertgefühl hat und der Mann in der Geschichte, der gefeierte Star, gutaussehend und aus gutem Hause der Held ist. Somit wählte Sally Rooney eine bereits vorhandene Idee und erfand eine Liebesbeziehung zwischen zwei Charakteren mit neuen Namen. Der Einstieg in das Buch war für mich holprig. Die Autorin bietet kaum Raum für ein sanftes Herantasten an die Charaktere und Raum zum Kennenlernen, sondern geht sofort davon aus, dass man Marianne und Connell bereits kennt. Weitere Informationen zu deren Person kommen erst in wenigen Wörtern und äußerst schwach im Laufe der Geschichte. Eine genauere Vorstellung bietet hier die Serie auf Hulu. Mit den beiden Hauptprotagonisten konnte ich nichts anfangen. Sie wirkten sehr unnahbar und es gab nicht eine einzige Szene, wo ich auch nur ansatzweise eine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Sally Rooney hat auch nicht die Chance genutzt, den Leser dazu einzuladen die Protagonisten besser kennenzulernen. Dazu sollte ein Buch meiner Meinung nach dienen. Dafür das das Buch den Titel „Normale Menschen“ trägt, fühlte ich nicht nicht eine einzige Sekunde verbunden zu diesen „normalen Menschen“. Durch diese Unnahbarkeit und ständige Miskommunikation hat man aber auch keine Chance dazu. On-/Off-Beziehungen liegen im Trend. Wenn man noch im Jahre 2010 lebt. Nein halt, um ehrlich zu sein waren sie noch im Trend, es sei denn man ist Autor und schreibt eine YA Adult Geschichte darüber. Das Buch gab mir nichts, wirklich gar nichts. Ich kann den Hype nicht verstehen und hatte sämtlich Schwierigkeiten mit dem Buch, sodass meine Lust dieses Buch zu lesen nur bei sehr wenig Prozent lag. Ich habe mir während des Lesens mehr als einmal die Frage gestellt: „Warum lese ich dieses Buch gerade? Was wollen mir die Charaktere mitteilen? Was will die Autorin mit diesem Buch ausdrücken? Welche Message zieht sich daraus?“. Ich habe keine Antwort auf eine der jeweiligen Fragen. Ich bin verwirrt und fühle mich komisch. Der spezielle Schreibstil hat auch dazu geführt, dass es nicht zu meiner Lieblingslektüre wurde. Ich empfinde den Schreibstil der Autorin als sehr nichtsaussagend und charakterlos. Fast schon gelangweilt. Dann wären mir lange, nicht zum punktkommende Sätze lieber gewesen als ein komplettes Buch ohne wörtliche Rede und 3-Wörter-Sätze. Meine Enttäuschung kann ich zu diesem Buch nicht vorenthalten, da ich lange auf die deutsche Übersetzung gewartet habe. Ich hatte mit einer tiefgründigen, herzzerreißenden Liebesgeschichte gerechnet aber nicht damit. Ich bin restlos enttäuscht und Lust auf mehr von Sally Rooney hat das Buch leider auch nicht gemacht. Ich werde dem Buch keine Sternebewertung geben, da es ganz einfach nicht mein Fall war.

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