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„Todeshaff“ der 2. Fall für Emma Klar Im Salzhaff bei Wismar werden in einer verlassenen Bungalowsiedlung zwei Leichen gefunden, makaber drapiert. Was hat ein frisch aus der Haft entlassener Mörder mit dem Fall zu tun? Hängt seine Tat, vor 10 Jahren in München begangen, mit dem aktuellen Fall zusammen? Und wie erklärt sich das große Interesse des BKA an den Fällen? Schnell zeigt sich ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen, die Opfer haben eine gemeinsame, dunkle Vergangenheit die sie sorgsam vertuscht haben. Alle 3 waren als „Erzieher“ in den 80iger Jahren in einem der berüchtigten Jugendwerkhöfe der DDR tätig und sind dort brutal und grausam gegenüber den Insassen, aber auch unangepassten Kollegen vorgegangen. Die Ermittlungen, geführt vom BKA mit dem LKA und diversen Dienststellen, gestalten sich schwierig, niemand will über die Ereignisse reden, überall wird gemauert. In diesem Umfeld versucht Emma Klar – offiziell als „externe Ermittlerin“ – die einzelnen Puzzlestücke zu einem großen Bild zusammenzufügen. Welche Rolle spielt Christoph Klausen dabei? Er hatte bei einem Einbruch in München das erste Opfer erschlagen und dafür 10 Jahre im Gefängnis gesessen ohne sich je zu den Umständen und Tatmotiv geäußert zu haben – für die aktuelle Tat besitzt er aber ein wasserdichtes Alibi. Oder war der Täter einst Opfer der Getöteten im Jugendwerkhof – die Auffindesituation deutet klar in diese Richtung. Genug Stoff für einen spannenden Krimi mit sympathischen, gut herausgearbeiteten Protagonisten und interessantem Hintergrund. Dazu der Lokalflair der Region zwischen Wismar, Rostock und Rügen im ungemütlichen Herbst. Die Handlung ist flüssig ohne hektisch zu werden, die einzelnen Suren und Handlungsstränge arten nicht aus und werden logisch verknüpft – der angenehme Schreibstil von Katharina Peters, welcher alle ihre Krimis auszeichnet, machen das Buch zu einem spannenden Leseerlebnis und das Buch hätte sich 5 Sterne verdient, wenn der Schluss nicht wäre. Der Fall nimmt zum Ende hin nochmal eine ziemliche Wendung und steuert auf ein dramatisches Finale zu, welches dann in wenigen Seiten defacto im Schnelldurchlauf abgehandelt wird. Schade, dieser Wermutstropfen wäre vermeidbar gewesen.