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damarisdy

Posted on 18.11.2020

Ich habe mich sehr über den Titel "Trügerische Schuld" von Nina Celentano und Rachel Ferguson gefreut, welcher mir freundlicherweise vom lieben Piper Digital Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür, es versteht sich natürlich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird. Es handelt sich bei dem Buch um ein erstes gemeinsames Werk zweier Autorinnen, von denen ich bislang weder gehört noch gelesen habe. Da mich hier aber der Klappentext und das Cover ansprachen, wollte ich dem Autorenduo aber auf jeden Fall eine Chance geben und startete gespannt zu lesen. In der Geschichte begleitet der Leser die Protagonistin Kate Monroe, einer ehemaligen Kopfgeldjägerin, die nun wieder zum FBI zurückkehrt. Dort bekommt sie einen neuen Fall, der immer mehr ausufert. Was auf den ersten Blick lediglich auf eine vermisste, entführte Person, der jugendlichen Tochter des Gouverneurs, hindeutet, weitet sich schnell aus und nimmt sehr viel größere Formen an. Nicht nur sie wird getötet und gebrandmarkt aufgefunden, was auf einen Serientäter von damals schließen lässt, der allerdings längst gefasst wurde und auf seine Verurteilung wartet. Haben sie damals den Falschen verhaftet oder handelt es sich hier um einen Trittbrettfahrer? Doch klar ist, dass die Morde in einem bestimmten Tempo weitergehen werden, wer auch immer dahinter steckt und Kate und ihr Team schnellstens handeln müssen... Nina Celentano und Rachel Ferguson schreiben ihren Thriller aus der Sichtweise von der Ermittlerin Kate in der dritten Person im Präteritum. Dadurch erhalte ich nach und nach einen guten Zugang zu ihrer Person und lerne sie mehr und mehr kennen und verstehen. Ich kann mich gut in ihre Lage versetzen, die die Autorinnen wirklich sehr anschaulich beschreiben und fiebere an ihrer Seite den Geschehnissen und Entwicklungen entgegen. Sie und auch die anderen Kollegen sind sympathisch und ein eingespieltes Team, wenn es auch hier und da mal Unstimmigkeiten gibt – wo nicht? Der Fall ist in meinen Augen durchaus spannend, aber nicht sehr außergewöhnlich und dadurch, dass die Ermittler sich sehr viel beratschlagen, schwadronieren und ermitteln, sehe ich diese Geschichte tatsächlich eher als einen Kriminalroman, als einen Thriller, an. Hier und da gibt es wendungsreiche und spannende Momente, die meinen Puls stückweit in die Höhe treiben, doch steht es die meiste Zeit eher ruhig um die Geschichte. Ein bisschen mehr Action und Nervenkitzel und ein größerer Show-Down am Ende wäre schön gewesen. Dadurch, dass es aber etwas seichter und entspannter zugeht, kann ich mich aber schön nach hinten lehnen und mit den Ermittlern über den möglichen Täter nachdenken. Auch nicht unbedingt schlecht, jedenfalls für zwischendurch. Als besonders interessant und spannend empfinde ich die Szenen mit dem verurteilten Killer, in der Hoffnung, sie gäben mir und Kate noch mal ordentlich Ausschluss, was allerdings nur mäßig passiert. Doch es gibt auch noch andere Indizien, denen Kate und Co folgen können und ich bin sehr neugierig auf die schlussendliche Auflösung. Diese haut mich nicht von den Socken, ist aber solide und nachvollziehbar. Schön finde ich, dass es sich bei Kate auch zwischenmenschlich etwas weiterentwickelt hat :) Der Schreibstil des Autorenduos ist flüssig, leicht und anschaulich, sodass ich mir die Szenerien und Schauplätze gut vor Augen halten kann und den Überblick über die Gesamtsituation stets im Blick behalte. Die Kapitel halten sich in angenehmer Länge. Gelungener hätte ich in diesem Fall allerdings die Ich-Perspektive gefunden, da ich so wahrscheinlich noch einen größeren Bezug zur Hauptprotagonistin bekommen hätte. Insgesamt kann ich sagen, dass man mit "Trügerische Schuld" sicher nichts falsch macht, wenn man einen soliden, spannenden Kriminalroman lesen möchte. ich vergebe daher eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 Sterne ****

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