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Die Hebamme Hulda soll in diesem Band nach einer hochschwangeren Frau im Berliner Scheunenviertel schauen. Zu dieser streng jüdisch lebenden Familie kam sie durch Verbindungen ihres Vaters. Doch sie muss feststellen, das zwischen der Schwiegermutter und der Schwiegertochter große Schwierigkeiten bestehen, da die Schwiegertochter eine Christin ist. Und dann ist kurz nach der Geburt der Säugling auf einmal verschwunden. Nachdem Hulda sich zuerst zurückziehen will, da sie auf Mauern des Schweigens stößt, gibt sie dann doch ihrem Naturell nach und macht sich auf die Suche nach dem Kind - zumal die Mutter in tiefe Depressionen versunken ist - und Huldas Freund einem Fall von Kinderhändlern auf den Fersen ist. Ich kannte den ersten Teil der Trilogie um die Hebamme Hulda noch nicht, bin aber trotzdem gut in das Buch hineingekommen. Da es sich hier um eine Krimireihe handelt, fand ich das fehlende Vorwissen nicht so dramatisch und hier hat mich die Autorin auch nicht "enttäuscht". Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, das mir irgendetwas fehlt. Was ich wissen musste, hat sich mir im Laufe der Geschichte eröffnet. Allgemein hat mir das Buch wirklich gut gefallen, stellenweise konnte ich es kaum aus der Hand legen, dann gab es allerdings auch wieder Passagen, die ich zwar gerne gelesen habe, die mich jetzt aber nicht ans Buch gefesselt haben. Was mich an der Geschichte am meisten fasziniert hat, das war das Zeitgefühl, das es vermittelt hat, die Beklemmung bezüglich der Wirtschaftskrise und des aufkommenden Antisemitismus.