Susanne Matiaschek
Die Story von Billie und Cage bildet den Auftakt rund um die Death Bastards. Harte, düstere Dark Romance ,rund um einen Bikerclub. Aber dennoch eine leichtere Form in diesem Genre. Der Klappentext hat mich sofort völlig vereinnahmt, so das ich direkt loslegen musste. Bikerclubs sind hier der Punkt, um den sich alles dreht. Harte Männer die für Schutz sorgen, aber auch für Verderben und Tod stehen können. Alles hat zwei Seiten, was man hier sehr eindringlich vor Augen geführt bekommt. Billie und Rose sind in so einem Club groß geworden und haben es geliebt, bis zu jenem Abend, der alles veränderte und Ihnen alles nahm. Ein Abend, der sie nicht nur gebrochen hat, sondern sie geradewegs in die Hölle führte. Doch irgendwo gibt es immer ein Licht. Für die beiden Schwester brannte es und plötzlich gibt es mehr, bis Sie an der nächsten Schwelle stehen. Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich bin absolut begeistert. Sie schreibt sehr feinfühlig, emotional, aber auch sehr atmosphärisch und gut definiert. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und bringt harte, ungeschönte Tatsachen ans Licht. Sie zeigt, mit was für Menschen man es hier zutun bekommt. Dabei macht sie klare Grenzen. Denn nicht alles ist, sie es ausschaut. Mich haben besonders die Bikerclubs fasziniert. Nicht allein wegen ihrer Leidenschaft zu schweren Maschinen. Sondern weil sie sich in ihrer Art unterscheiden und das auf sehr krasse Art und Weise. Auf der einen Seite ist da Geborgenheit und Halt. Aber auf der anderen Seite ist man gefangen in quälenden Entsetzen und schierer Angst, gebündelt mit einer Ausweglosigkeit, die dir den Atem raubt. Billie ist hier sozusagen eine Schlüsselfigur, sie intensiviert diese klaren Trennstriche. Sie steht für Gut und Böse und zeigt, wie unterschiedlich diese Clubs sein können. Ich hab Billie sofort ins Herz geschlossen und sie unglaublich bewundert. Für ihren Mut, ihre Entschlossenheit und ihre Stärke. Sie ist gebrochen. Seelisch völlig fertig. Aber sie ist nicht bereit aufzugeben. Sie ist noch nicht am Ende. Ich habe mit ihr sämtliche Höhen und Tiefen durchlebt. Mit ihr gekämpft, gelacht, gezittert. Wir kamen zusammen an unsere Grenzen und trotzdem bringt uns das nicht um. Es macht uns nur stärker. Diese quälende Angst im Nacken macht fertig und jeden Moment wartet man darauf, dass es vorbei ist. Und dann ist da noch Cage. Der eine unglaubliche Anziehungskraft an sich hat. Düster, verwegen, mit purer Sinnlichkeit behaftet. Ein Mann, der Verderben und Glück gleichermaßen bedeutet. Diese beiden Menschen sind so großartig, dass es mich absolut mitgerissen hat. Das ganze festigt sich noch dadurch, dass man von beiden die Perspektiven erfährt. Das verschafft Ihnen besonders viel Tiefe und Intensität. Teilweise haben mir da echt die Worte gefehlt. Besonders bei den Hintergründen, hat sich etwas schmerzlich in mir zusammengezogen. Denn hinter beiden steht so viel Dunkelheit ,dass es einfach nur in Schockstarre verfallen lässt. Die Autorin zeigt damit auf, dass es Menschen mit Ecken und Kanten. Das es Menschen mit Schicksalsschlägen sind. Dadurch werden sie noch so viel mehr authentischer und greifbarer. Die Story selbst ist unglaublich spannend und von enorm vielen Facetten durchzogen. Dabei bringt die Autorin den schmerzhaften und lähmenden Kern sehr gut zum Vorschein. Sie schafft einen Riss in einer vermeintlichen sicheren Blase und zeigt wie viel Grausamkeit und Perfidität in dieser Welt existiert. Abgemildert wird das Ganze von Tinker und Cowboy. Mein Gott, wie sehr habe ich diese beiden geliebt. Sie haben mich mit ihrer verschmitzten und erfrischenden Art immer wieder zum Lachen gebracht. Was bei dieser ganzen Tragik und Traurigkeit, einen sicheren Hafen schafft. Erstaunlicherweise lebt dieser Roman weniger von expliziten Szenen. Viel mehr steht Verarbeitung, Heilung und Selbstfindung im Fokus. Das fand ich enorm großartig, weil es zeigt ,dass alles seine Zeit braucht, bis man sich öffnen und Nähe zulassen kann. Zwar etwas vorhersehbar in seinem Grundgerüst, dadurch jedoch nicht weniger spannend. Dazu die rauhe und düstere Atmosphäre ist einfach bahnbrechend. Ich habe es über alles geliebt. Die Autorin schafft es mit Wendungen zu punkten, die enorm mitreißen und völlig vereinnahmen. Ich hab die Bastards unglaublich ins Herz geschlossen und kann es kaum erwarten, den nächsten Band zu lesen. Schlussendlich ist der Autorin hier eine eher leichte Form der Dark Romance gelungen, der mich vollkommen flashen konnte. Bitte mehr davon. Fazit: Elena MacKenzie ist mit dem Auftakt der Death Bastards eine eher leichte, aber dennoch verstörende und beklemmende Form der Dark Romance gelungen. Eine Liebesgeschichte, die nicht allzu sehr im Fokus steht. Vielmehr geht es um Verarbeitung, Heilung und Selbstfindung. Neuanfänge die niemals leicht sind und einiges abverlangen. Sie punktet mit großartigen Charakteren und eine Tragik, die dir die Luft abschnürt. Ein grandioser Auftakt, der mich absolut flashen konnte, weil nichts perfekt ist und niemand weiß, was der nächste Morgen bringt. Ich bin schon jetzt unglaublich gespannt, auf den zweiten Band. Wer Dark Romance liebt, kommt hier definitiv nicht vorbei.