Booksurfer
Beim Stöbern auf der Verlagsseite bin ich auf diesen Thriller gestoßen und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte wollte ich das Buch unbedingt lesen: In der glühenden Hitze des australischen Outback ist der Polizist Sergeant Chandler froh über die Ruhe und Sicherheit in seiner Kleinstadt. Doch plötzlich taucht ein blutüberströmter Mann auf und erzählt völlig außer Atem von einem Serienmörder namens Heath, dem er entkommen ist und dessen 55 Opfer er sein sollte. Chandler bringt den Mann in Sicherheit und bevor er sich auf die Jagd nach dem Serienmörder machen kann wird er zu Polizeistation gerufen. Dort ist ein weiterer Mann blutüberströmt aufgetaucht namens Heath und erzählt, dass er einem Serienmörder entkommen ist. Wer ist Opfer und wer Täter? Wow geniale Voraussetzungen für einen richtig guten Thriller. Zwei Männer die gegenseitig von sich behaupten das Opfer des jeweils anderen zu sein. Mit dem Setting in einer Kleinstadt im Outback von Australien hat der Autor einen cleveren Schauplatz gewählt. Ich mochte die Atmosphäre des kleinen Ortes sehr gerne, in dem jeder jeden kennt und man total abgeschieden von der Zivilisation ist. Chandler mochte ich sehr gerne, er ist ein sympathischer Kerl, der mit jedem auskommt. Er und sein Team bilden eine tolle Einheit und es macht Spaß die Charaktere kennenzulernen. Chandler ist zu Beginn etwas überfordert mit der Situation und bekommt deshalb Hilfe von seinem ehemaligen Freund Mitch. Ein absolutes Ekelpaket, der nur auf seinen Vorteil und seine Karriere bedacht ist. Neben der Geschichte um den Serienkiller haben wir also noch die Story im Chandler und Mitch, diese erleben wir durch Rückblicke ins Jahr 2002 und erzählt wie die Freundschaft, der beiden zerbrochen ist. James Delargys Schreibstil ist sehr bildhaft und es gelingt ihm eine beklemmende und dichte Atmosphäre zu erschaffen. Es werden sehr viele Fragen aufgeworfen, auf die man unbedingt eine Antwort möchte. Die zentralen Fragen sind natürlich "Was hat es mit dem Serienkiller auf sich" und "Was ist zwischen Chandler und Mitch geschehen". Beide bieten eine rätselhafte Geschichte die einen zum weiterlesen animieren. Durch die erzeugte Spannung kann man das Buch kaum aus der Hand legen zumindest bis zur Hälfte des Buches, danach war mir leider schon klar in welche Richtung die Geschichte laufen wird und von da war die Spannung dann auch dahin. "55 - Jedes Opfer zählt" bietet eine wirklich spannende Ausgangssituation, die mich bis zur Hälfte des Buches auch echt überzeugen konnte. Vor allem die Atmosphäre und die Charaktere in der Geschichte sind positiv zu erwähnen. Danach war die Geschichte aber vorhersehbar und teilweise etwas langatmig was ich sehr schade denn die Geschichte hat echt viel Potenzial. 3 von 5 Sternen