Madame Misc
Zugegeben, ich habe ein klein wenig gebraucht um mich von der Geschichte packen zu lassen und mit der Protagonistin warm zu werden. Ich wusste anfangs noch nicht so recht was ich von ihr halten soll. Mal verhielt sie sich mir unverständlich, dann wieder fand ich es gut. Mal keine Protagonistin die lange rum zickt oder aus Protest verweigert, was ihr auf dem Silbertablett serviert wird. Endlich! Und wie sich Lilly dann noch im Laufe des Buches zeigt, wow! Ich konnte mich so sehr mit ihren Meinungen identifizieren, dass es ein leichtes war, mich in sie hinein zu versetzen und mitzufühlen. Und dann ist da Lucan Vale! Hach, wie hat er uns rasend gemacht aber gleichzeitig auch soo für weiche Beine gesorgt. Ich bin hin und weg. Genauso wie von vielen anderen Charakteren. Sie sind alle so vielfältig und wunderbar! Ich möchte auch einen Duncan oder Olli zum Freund, möchte jemanden wie Odile an meiner Seite wissen und mich den Gelehrten öffnen! Es gab so viele wundervolle und sehr emotionale Stellen. Ich habe Gänsehaut gehabt, musste mir die Tränen verkneifen und habe vor mich hingelächelt. Es war einfach beeindruckend. Auch das Worldbuilding! Fantastisch! Ich hatte das Gefühl, wirklich da zu sein. Wie gern würde ich wirklich mal Fenrys besuchen oder auf Sturmwinden reiten. Und ich könnte noch weiter schwärmen. Aber auch die Story an sich, fand ich sehr berührend und auch spannend. Eine verlorene Prinzessin, die die Anderswelt von außen betrachten kann und Veränderungen bringen möchte. Eine Welt, die viel zu lange in falsche Bahnen gelenkt wurde. Intrigen, Geheimnisse aber auch Befreiung und Güte. Es hat mir viel Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen. Aber ich habe auch ein wenig Kritik. Gerade zum Anfang, fällt es doch sehr stark auf, wie oft im Gespräch mit Lilly, Anreden benutzt werden. In wirklich sehr vielen Sätzen wird ein “…,Lilly” angehangen . Oder auch mal “Mädchen”, “Prinzessin” aber am häufigsten eben ihr Name. Das empfand ich als sehr anstrengend und ich konnte anfangs gar nicht drüber weg lesen. Sobald es richtig los ging, nahm das aber ab bzw. ich habe es nicht mehr ganz so registriert und bin nur ab und zu drüber gestolpert. Fazit Wer mit den anfangs häufigen Anreden zurecht kommt und sich reinliest, wird in “Von Blut & Magie” mit einer wunderbaren Geschichte voller Emotionen belohnt. Mit einem fantastischen Worldbuilding und einer Prinzessin, mit der man sich nur verbunden fühlen kann. Ihr seht, meine Bewertung geht auf 4,6 und eigentlich würde ich 4 Sterne geben. Aber weil es wirklich nur der schwierige Anfang war und mich der Rest echt aus den Socken gehauen hat, runde ich auf 5 auf und somit wird es zum Herzensstück 🙂