Ann-Kathrin
Die Geschichte wird uns aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was uns als Leser*innen einen umfassenden Einblick in die Geschichte gibt. Zum einen wird uns die Geschichte aus Sicht der jungen Mila erzählt. Milas Welt wird völlig auf den Kopf gestellt, als sie bei einem verheerenden Erdbeben auf einen Schlag alles verliert. „Die Welt ist zu einem feindlichen Ort geworden und Mila muss in ihrer neuen Heimat Kanada allein für sich sorgen. Wo sie hinschaut, gibt es keine Hoffnung mehr. Bis eines Tages ein junger Mann in ihr Leben tritt und alles verändert. Doch es stellt sich heraus, dass er nicht der ist, der er zu sein vorgibt. Und dass nur sie beide die Welt – und einander – retten können …“ (vgl. Klappentext). Mila war eine starke Protagonistin, die alles verloren hat und mit großen Schuldgefühlen zu kämpfen hat. Sie sucht nach einem Sinn in ihrem Leben. Als sie eines Tages einem verletzten Mann hilft, ahnt sie nicht, dass sich alles schlagartig ändern wird … Ehrlich gesagt bin ich mit Mila nicht sonderlich warm geworden. Dabei hat die Autorin sie sehr authentisch und individuell ausgearbeitet. Aber trotzdem wollte der Funke nicht endgültig bei mir überspringen. Das passiert manchmal. Ich habe Milas Geschichte dennoch sehr gerne gelesen. Ihr zur Seite steht der geheimnisvolle Logan, der auf der Flucht vor der Regierung ist und weltverändernde Geheimnisse bei sich trägt. Er musste auf die harte Tour lernen, was die neue Weltordnung wirklich bedeutet. Dabei wurde sein ganzes Wertesystem und alles, woran er geglaubt hat, erschüttert. Als er Mila begegnet, passiert das zum ungünstigsten Zeitpunkt und trotzdem kann er sie nicht vergessen. Logan mochte ich. Er hat einen starken Beschützerinstinkt und Gerechtigkeitssinn, was mir sehr gut gefallen hat. Für eine selbstbestimmte Zukunft setzt er alles aufs Spiel. Auch die übrigen Charaktere haben mir alle ganz gut gefallen, konnten mich aber nicht vollkommen überzeugen. Jeder für sich fügt sich in die harte Welt und passt sich gut in das gesamte Bild der Geschichte ein. „Manchmal fragte sich Mila, ob die Erde vielleicht nur deshalb verrücktgespielt hatte, weil der Mensch sich derart rücksichtslos über das gesamte Ökosystem gestellt hatte.“ Blue Sky Black Das dystopisch angehauchte Setting einer sehr zukunftsnahen Welt hat mir gut gefallen. Ich habe eine Schwäche für Dystopien und habe mich sehr darauf gefreut. Die Welt wurde von unerklärlichen Erderuptionen erschüttert und große Teile zerstört. Viele Menschen starben und diejenigen, die überlebten, mussten große Entbehrungen auf sich nehmen. Eine neue Weltordnung, unter neuer Führung, kontrollierten Städten und neuen Gesetzen, trat in Kraft. Nicht jedes Menschenleben ist fortan gleich viel Wert und nicht jede*r ist in dieser neuen Welt willkommen. Wissenschaftliche Experimente, Militär und Überwachung prägen diese neue Welt. Mila und Logan müssen schon bald erkennen, dass weitaus mehr dahintersteckt, als sie immer vermutet haben. Ich will an dieser Stelle auch gar nicht so viel verraten, um euch nicht zu spoilern. Mir hat der Weltenwurf der Autorin gut gefallen, aber ich für mich persönlich gab es nicht so viele überraschende Wendungen. Das kann daran liegen, dass ich schon so viel in diesem Genre gelesen habe, also überzeugt euch selbst. Denn gut unterhalten hat mich die Geschichte trotzdem. Auch die Liebesgeschichte zwischen Mila und Logan konnte mich nicht komplett überzeugen. Eine Liebe, die nicht sein darf und dennoch fühlen sich beide zueinander hingezogen. Allein das ist immer schon ein Garant dafür, dass ich neugierig auf die Beziehung werde und eigentlich haben mich die beiden auch sehr gut unterhalten. Aber wie auch bei der eigentlichen Geschichte, hatte ich bei den beiden das Gefühl, dass es erst jetzt so richtig losgeht und noch so vieles ungeklärt ist. Den Schreibstil der Autorin kannte ich bereits aus „Lost in strange eyes“ und er hat mir auch hier wieder gut gefallen. Spannend, todbringend und actionreich reisen wir mit Mila durch die zerstörte Welt und setzen alles daran, der Regierung zu entkommen. Milas Geschichte hat stark begonnen und konnte mich wirklich gut unterhalten. Doch zum Ende ging mir vieles zu schnell, die Auflösung kam für meinen Geschmack zu abrupt und hat mich nicht vollkommen überzeugt. Für mich bleiben viele Fragen offen. Was gar nicht schlimm ist, aber ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte gerade jetzt erst richtig losgeht. „Blue Sky Black. Ohne Dunkelheit keine Sterne“ war eine solide Romantische Fantasy-Dystopie, die mich vor allem mit dem dystopischen Setting und der actionreichen Atmosphäre begeistern konnte. Zusammen mit Mila trotzen wir der Regierung, hinterfragen eine Weltordnung mit ihren Regeln, und verlieben uns in einen Mann, der den Widerstand bringt. Lasst euch von Mila in ein dystopisches Setting entführen und erfahrt selbst, ob die Sterne wieder leuchten werden. Lg, Levenya ** Vielen Dank für das Rezensionsexemplar **