juttaortlepp
Wenn wir heute, 2020, über die "goldenen Zwanziger" des letzten Jahrhunderts lesen, dann können wir uns wohl dort noch einfühlen, uns im Großen und Ganzen vorstellen, wie das Leben damals war – sicherlich bei Weitem nicht so goldglänzend, wie oft suggeriert. Der britische Historiker Ian Mortimer nimmt uns nun mit auf eine Zeitreise ins weit entfernte England von vor 400 Jahren. Welche Vorstellungen haben wir vom Leben im elisabethanischen Zeitalter? Hier sind unsere Kenntnisse doch eher dünn und wenig fundiert. Wie lebte, sprach, feierte man? Wie lief der Alltag ab? Was war zu dieser Zeit "modern"? Ian Mortimers Companion gibt Auskunft und führt uns durch Häuser, Städte, Landschaften, berichtet über Jugend und Alter, Religion, Schule und Berufe, wissenschaftlichen Kenntnisstand und Aberglaube, Kleidung, Essen und Trinken – das sind nur einige wenige Beispiele für die wesentlichen Themen dieses wunderbaren "Zeitreiseführers". Und diese Reise ist nicht beschwerlich, locker-leicht geleitet uns der Autor stets interessant und flott beschreibend durchs 16. und 17. Jahrhundert. Ein schönes Buch - aus meiner Sicht jedoch nicht als A-bis-Z-Lesereise gedacht, sondern eher für abwechslungsreiche "Tagestouren ", zum Aufgreifen einzelner Bereiche, zum Stöbern und Nachvollziehen - kann es mit voller Punktzahl bewertet und empfohlen werden.