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chianti

Posted on 13.11.2020

"Mind Games" von Teri Terry ist eigentlich als Einzelband geplant gewesen, doch wie ich jetzt zufällig erfahren habe, wird es dabei nicht bleiben. Schon im Dezember wird "Dangerous Games", die Fortsetzung auf Englisch erscheinen, die jedoch nicht aus Lunas Sicht erzählt werden wird. Luna ist eine Protgonistin, die ich schnell sehr lieb gewonnen habe. Während in Lunas Welt wirklich jeder online ist, gehört Luna zu einer kleinen Randgruppe, den Verweigerern. Das hat einen besonderen Grund, denn Luna nimmt, anders als andere wenn sie online sind, nicht nur die virtuelle, sondern auch die reale Welt wahr. Deshalb wagt sie es nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Luna ist eine sehr intelligente Protagonistin, was sich leider nicht immer in ihren Handlungen wiedergespiegelt hat. Da war mir so manches viel zu unüberlegt, aber so hat jeder seine kleinen Fehler. "Mind Games" ist mein erstes Buch von Teri Terry, wird aber mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben, denn nicht nur der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen, auch die Idee hinter der Geschichte fand ich richtig interessant! In Lunas Welt läuft einfach alles online ab, reale Treffen wie Dates gibt es kaum noch. Auch in unserer Welt läuft immer mehr übers Internet, sodass ich diesen Weltentwurf sehr spannend und auch gar nicht mal so abwegig fand. Besonders das Ende konnte mich schocken, weil Teri Terry ein Szenario in ihre Geschichte eingebaut hat, von dem ich hoffe, das es niemals in echt geschehen wird, aber auf der anderen Seite auch glaube, dass es möglich sein könnte. Auch die Handlung konnte mich begeistern. Luna stößt im Verlauf der Geschichte auf viele Fragen und Ungereimtheiten, was PareCo angeht. PareCo ist ein mächtiger Konzern, der Anbieter von Realtime, über das das ganze virtuelle Leben läuft. Im Laufe der Geschichte lernt Luna nicht nur viel Erschreckendes über ihre Welt, sondern auch viel Erstaunliches über sich selbst. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf, bis zu einem großartigen Finale, das mir insgesamt gut gefallen hat und noch wichtiger: mich zum Nachdenken gebracht hat. Ich habe erst erfahren, dass "Mind Games" nicht als Einzelband stehen bleiben wird, nachdem ich das Buch beendet habe. Ich bin froh, dass es so kommt, weil mir das Ende doch etwas zu offen geblieben ist. Gerne hätte ich noch zehn Seiten mehr gehabt, auf denen ich erfahren hätte, wie sich die Welt von Luna entwickeln wird. So weiß ich jetzt, dass Lunas Geschichte zwar in sich abgeschlossen ist, aber noch eine weitere Geschichte in dieser Welt spielen wird. Fazit: Trotz kleiner Kritikpunkte, bin ich insgesamt begeistert von "Mind Games"! Teri Terry hat eine komplexe und hochinteressante Welt geschaffen und eine spannende Geschichte erzählt! Ich wollte "Mind Games" unbedingt lesen, weil ich mir eine gute Dystopie erhofft hatte - und die habe ich auch bekommen. Verdiente fünf Kleeblätter!

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