chianti
"Solange wir lügen" ist ein Einzelband von E. Lockhart und wird aus der Sicht von Cadence Sinclair erzählt. Dadurch, dass der Klappentext nicht viel verrät, wusste ich überhaupt nicht, was mich in dem Buch erwarten würde. Jetzt nachdem ich es beendet habe, bin ich allerdings froh, dass der Klappetext nicht zu viel vorweg genommen hat! Jedes Jahr verbringt die wohlhabende Familie Sinclair ihren Sommer auf ihrer Privatinsel Beechwood. Für Cadence sind diese Sommer magisch, bis zum Sommer Fünfzehn, in dem sie in einen Unfall verwickelt wird und ihr Gedächtnis verliert. Nach zwei Jahren kehrt sie jetzt wieder auf die Insel zurück und hofft, dass so ihr Gedächtnis zurück kommen wird. Cadence erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive, aber ich fand es trotzdem sehr schwer eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Allgemein hatte ich während des Lesens immer das Gefühl etwas außen vor zu sein und nicht richtig in der Geschichte drinnen. Da hat auch der Schreibstil von E. Lockhart zu beigetragen, denn er ist etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings nicht schlecht, wenn man erst hineingefunden hat! Das Buch ist mit seinen 320 Seiten nicht sehr dick und da fand ich es schade, dass die Geschichte eigentlich sehr lange gebraucht hat, um richtig in Gang zu kommen. Die Geschichte ließ sich gut lesen, aber nachdem ich die erste Hälfte des Buches gelesen hatte, hatte ich leider immer noch das Gefühl nur an der Oberfläche der Geschichte zu kratzen. Dann kamen allerdings die letzten siebzig Seiten. Ich wusste schon vorher, dass viele von dem Ende von "Solange wir lügen" begeistert waren und ich muss sagen, dass ich das sehr gut nachvollziehen kann, denn mir ging es genauso! Die ganze Geschichte wird nochmal auf den Kopf gestellt, denn nichts ist so wie es scheint! Das Ende hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen und auch wenn ich vorher Schwierigkeiten mit dem Buch hatte, so konnte mich das Ende wirklich zufriedenstellen! Besonders gut hat mir auch die Ausarbeitung der Familie Sinclair gefallen, die auf den ersten Blick wie eine große, glückliche und reiche Familie wirkt, aber auch hier sollte man genauer hinschauen... Fazit: "Solange wir lügen" ist ein Buch, über dessen Bewertung ich lange nachdenken musste, denn ich konnte mich während des Lesens nie mit der Protagonistin Cadence identifizieren und auch den Schreibstil fand ich am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. Allerdings lässt mich das Buch sehr nachdenklich zurück, denn E. Lockhart hat mit dem Ende sehr viel herausreißen können! Durch das Ende habe ich die gesamte Geschichte nochmal mit anderen Augen betrachtet und bin insgesamt sehr zufrieden mit der Handlung und vorallem mit der Stimmung, die in "Solange wir lügen" herrscht. Das Buch hat mich einfach total überrascht, als ich schon gar nicht mehr damit gerechnet habe und deshalb vergebe ich vier Kleeblätter.