chianti
Nachdem die Raven Boys die Ley Linie rund um Cabeswater erweckt haben, ist für Blue, Adam, Gansey und Ronan nichts mehr so wie vorher. Ronan versinkt immer tiefer in seinen Träume und seiner Fähigkeit Gegenstände zu erträumen, allerdings bringt er nicht immer nur ungefährliche Dinge mit.. "Wer die Lilie träumt" ist der zweite von insgesamt vier Bänden von Maggie Stiefvaters Raven Cycle und wird aus vielen verschiedenen Sichten erzählt. Sowohl Adam, Gansey, Blue und Ronan durften erzählen, wobei Ronan im Gegensatz zum ersten Band deutlich mehr im Vordergrund stand. Mir ist es relativ schwer gefallen wieder in die Geschichte hineinzukommen - den ersten Band habe ich vor über einem Jahr gelesen und leider gab es kaum Rückblicke auf die Geschehnisse. Ich fand außerdem, dass die Geschichte am Anfang sehr ruhig war und nicht vor Spannung getrieft hat. Auch mit den Charakteren hatte ich so meine Schwierigkeiten, weil ich erst wieder mit ihnen warm werden musste. Jeder Charakter ist einfach einzigartig und etwas besonderes, was natürlich richtig interessant war, aber für mich auch schwierig, weil ich die Charaktere zuerst überhaupt nicht einschätzen konnte und sie neu kennenlernen musste. Viele Handlungen konnte ich beipsielsweise überhaupt nicht verstehen: Die Protagonisten sind siebzehn Jahre alt und benehmen sich teilweise überhaupt nicht danach. Gefährliche Autorennen und Besuche auf Substanzpartys, die damit endeten mal eben einen Molotowcocktail in eine Luxuskarre zu werfen, sind nur zwei Beispiele. Irgendwann hat sich der Schalter dann aber umgelegt und ich wusste wieder etwas mit Blue, Gansey und Co anzufangen! Spätestens nach rund zweihundert Seiten hat mich die Geschichte dann gepackt. Maggie Stiefvater hat einen unglaublich tollen Schreibstil und auch die Handlung konnte mich fesseln. Allerdings bin ich jemand, der Träume, die in Büchern beschrieben werden, nicht besonders gerne mag. Man könnte sagen, dass sie einfach zu hoch für mich sind, weil ich nicht wirklich verstehe was der Autor mir nun damit sagen möchte. Da Ronan im Mittelpunkt des Buches stand, waren auch seine Träume allgegenwärtig. Und Maggie Stiefvater hat sich bei den Träumen mit ihrer Kreativität nicht zurückgehalten, was mir auch gut gefallen hat, aber ich bin eben kein großer Traum-Fan. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich noch: Auch wenn mir die Geschichte nach den anfänglichen Startschwierigkeiten doch noch recht gut gefallen hat, fand ich, dass die Handlung keinen großen Schritt vorwärts gemacht hat. Ganseys Suche nach Glendower ist zwar immer noch der Kern, aber in diesem Buch standen dann doch eher Ronans Fähigkeiten im Vordergrund und die Suche wurde ein wenig in den Hintergrund gepackt. Ich hoffe, dass sie im dritten Band wieder mehr in den Vordergrund gerückt wird. Fazit: Besonders am Anfang hatte ich so meine Probleme mit "Wer die Lilie träumt". Die Charaktere habe ich nicht wirklich verstanden und auch in die Geschichte musste ich erst hineinfinden, weil der erste Band einfach so lange her ist. Aber ich habe noch in das Buch hineingefunden und bin nach Beenden des Buches doch recht zufrieden, auch wenn mir der zweite Band nicht so gut gefallen hat wie der erste.