
gwyn
Die Kinderbücher um Captain Underpants sind eine Action-Satire für Kinder. Bücher zum Ablachen! Kinder lieben Rituale. Die beiden ersten Bände, die ins Deutsche übersetzt wurden, folgen einem Schema – und ich denke, das wird auch in den nächsten Büchern ritualisiert. Die Hauptfiguren, die Viertklässler George Beard und Harold Hutchins, sind zwei sehr kreative Jungen der Jerome-Horwitz-Grundschule, «nett, brav und liebenswert». Sie haben ein Baumhaus, in dem sie sich treffen und Comics zeichnen, die von Captain Underpants – und hier hecken sie auch ihre üblen Streiche aus. Direktor Krupp verabscheut die beiden, versucht sie auf frischer Tat zu ertappen, was sich als schwierig erweist. Jeder Band beginnt nach der Einführung mit einem riesigen Schelmenstück, das die beiden anstellen – so richtig fies! Und die Menge fragt nach jedem Streich: «Wer das wohl war?» Herr Krupp kommt ihnen jeweils auf die Schliche und es gibt eine satte Strafe! Und plötzlich, Fingerschnipp, ist Captain Underpants Realität (Wer es ist, verrate ich nicht, er würde es nicht glauben, wenn er das hier jetzt liest). Ach ja, in jedem Band erwischt es den Sportlehrer zuerst … In jedem Buch beobachtet dasselbe Kind eine unglaubliche Actionszene, erzählt der zeitunglesenden Mutter davon, die nicht aufschaut und lediglich kommentiert, dass man solch ein Blödsinn ja wohl nicht glauben kann. Im ersten Band liest sie dabei etwas über Yetis und Alien-Babys, im zweiten einen Artikel über eine Blitz-Diät. Herrlich! Es geht hier immer um die Bond-Methode: Ein Fiesling versucht, die Weltherrschaft zu erlangen, und Captain Underpants probiert es zu verhindern, wird aber gefangen genommen, George und Harold kommen zur Hilfe. Dabei kommt es irgendwann zu «richtig brutaler Gewalt» – Zartbesaitete werden durch eine Triggerwarnung alarmiert ;-) An dieser Stelle gibt es Action für die Leser*innen: eine Art Daumenkino, bei dem man ein paar Seiten vom Buch schnell hin und her bewegen muss, die «Flip-o-Matiks». Und wie es in einer guten Herostory kommen muss: Die Guten gewinnen. Captain Underpants nimmt seine normale Identität an und der Alltag geht seinen Lauf. Auch lesefaule Kinder kann man mit Captain Underpants begeistern! Die Leseempfehlung vom adrian Verlag liegt bei 7 - 12 Jahre – für mich richtig – klare Empfehlung aber für Erstleser. Dav Pilkey hat hier zwei kreative Kinder entworfen, die ständig Blödsinn im Kopf haben, eben auf Grund ihrer Kreativität. Man mag nicht gut heißen, was sie anstellen, doch zeigt es auch viel Intelligenz. Beim Lesen hat man viel Spaß und na klar – die Story ist jeweils ziemlich spannend. Eine in bunten Farben gehaltene Geschichte, mit kleinen Einlagen aus den Comiczeichnungen der Jungen – und auch die Grafiken, die den Text begleiten, sind im Comicstyle gezeichnet, alles mit sehr viel Humor. Die Abenteuer des Captain Underpants 1 von Dav Pilkey Der erste Band beginnt damit, das Leben von George und Harold kennenzulernen, einschließlich der Schule. Bei der Sabotage des großen jährlichen Footballspiels hat Direktor Herr Krupp die beiden auf Video aufgenommen. Endlich erwischt! Er könnte die Junge von der Schule werfen, den Eltern alles erzählen – aber die größte Strafe wäre: Die Footballmannschaft bekommt die Videokassette überreicht (das amerikanische Original dieser Bände stammt aus 1997!). So schwören die beiden brav zu bleiben. Irgendwie muss man doch an die Kassette kommen! Ihnen fällt etwas ein … und ungewollt nimmt sich jemand ihres Comichelden Captain Underpants an und tritt in Aktion …