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gwyn

Posted on 13.11.2020

Manche benutzen sie, andere kennen diese Wörter gar nicht mehr – zumindest für mich alles geläufige Wörter, viele selten benutzt. Der Berliner würde jetzt sagen: Mach da ken Brimborium draus, is eh allet Mumpitz. Papperlapapp, Larifari, Kladderadatsch, Brimborium, Mumpitz, Firlefanz, Pleitegeier, Gesindel, Wischiwaschi – woher stammen diese Begriffe? Wo war ihr Ursprung? Das Buch beginnt mit dem Berserker. Toben wie ein … oder arbeiten wie ein … Hört sich das russisch an oder arabisch? Oder vom englischen «to go berserk» – ausrasten, am Rad drehen? Gehen wir weiter zu den alten Germanen zurück, in der laut der Mythologie der Berserkus … Stimmt nicht, es ist Altisländisch. Aber es gibt auch eine Anlehnung an den Dialekt aus Thüringen. Was stimmt? Diese vier Möglichkeiten werden ausführlich beschrieben. Ich kannte zufällig die richtige Antwort – denn nur eine ist korrekt. Bei Mumpitz lag ich völlig daneben. Bei den anderen Begriffen mussten wir raten, diskutieren. Denn dieses Buch ist ein Rätselbuch! «Larifari», eine Narrenfigur im venezianischen Karneval?, oder kommt der Begriff von der italienischen Tonbezeichnungen do, re, mi, fa, sol, la, ti oder hat dieses Wort gar nichts mit Italien zu tun? Und ist das Wort «Tohuwabohu» – so etwas wie kenianische Märchen, Geschichten von Tohu und Bohu? «Papperlapapp», hat das etwas mit Pappe zu tun, andernfalls angelehnt ans Französische, eine Verballhornung des Wores papotage (Geschwätz), oder gibt es noch mehr Erklärungen? Ach ja, verballhornen – der Zweck dieses Buches! Hier will uns jemand verhohnepipeln! Das Ballhorn ein Ungeheuer? Oder geht es auf Johann Balhorn zurück, einen Buchdrucker – auf ein geschwätziges lateinisches Verb, oder etwas auf den Code Napoléon? Verhohnepipeln, ein Präfix? Nein, es wurde nach Sigismund Honepiper benannt, einem Journalisten – weiß man doch. So könnte man argumentieren. Ok, ok, es mag auch aus dem Mittelhochdeutschen stammen, oder ist es sogar ein Begriff aus der Bibel? 35 Wörter, deren Herkunft vier Möglichkeiten aufzeigt, alle ziemlich glaubhaft. Man kann das Buch alleine lesen. Aber Spaß macht es erst gemeinsam! Diskutieren, erklären, wie man darauf kommt! Doch nur eine Darlegung ist richtig, der Rest ist «Mumpitz, hanebüchen, völliger Humbug, man will uns verhohnepipeln!». Eine wundervolle Beschäftigung für die ganze Familie, sollte es im Lockdown langweilig werden! Neugierig wie wir sind, wollen wir die Wahrheit wissen. – Die gibt es auf den letzten Seiten zum Nachschlagen. Die Seiten sind farbig gestaltet, mit jedem neuen Begriff wechselt sie. Das Ganze ist mit witzigen Grafiken Irmela Schautz aufgelockert. Andrea Schomburg ist Kabarettistin und Autorin. Sie lehrt Lyrik und Theatertechniken an der Universität Lüneburg und hat neben Lyrikbänden für Erwachsene zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht. Ihr Buch ›Der Mondfisch in der Waschanlage‹ wurde 2019 in Köln zum »Jungen Buch für die Stadt« gekürt. Irmela Schautz, ist freie Illustratorin. Sie arbeitet u. a. in den Bereichen Sachbuch und Kreativbuch sowie für Magazine und Zeitungen. Ihre Bücher schafften es auf die Spiegel-Bestseller-Liste, die Shortlist des World Illustrators Award und unter die schönsten Bücher Deutschlands.

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