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Christin

Posted on 12.11.2020

Das Buch spielt größtenteils in Italien und geht mit der Vorgeschichte von Nellas Mutter und ihrem Vater los. Wie sie zur Welt kam, wie ihr Vater starb und was Marie daraufhin tat. Mir hat dieser Part sehr gut gefallen. Er war angenehm geschrieben, sehr emotional und informativ. So erlebte man als Leser hautnah mit, was passierte und konnte sich später in Nella hineinversetzen. Auch die wechselnden Sichten gaben einen guten Einblick in die Charaktere. Jedoch mochte ich den Teil der Gegenwart größtenteils nicht wirklich. Er ging gut los, ließ aber leider nach. Die Dialoge wirkten aufgesetzt, sehr künstlich und wie die restliche Handlung übertrieben. Grade die zweite Hälfte zog sich immens in die Länge. Dabei kann die Autorin wirklich wundervolle Szenen mit der richtigen Dosierung an Kitsch schreiben. Grade das erste Treffen der Protagonisten oder auch ihr Date gehört zu meinen liebsten Momenten des Buches. Leider wurde es am Ende ein ziemlich langatmiges Hin und Her. Mit Nella kam ich gar nicht zurecht. So sympathisch sie mir zu Beginn als Kind war, desto mehr musste ich mich in der zweiten Hälfte von ihr distanzieren. Ja, sie hatte eine schlimme Vergangenheit, aber trotzdem neigt sie zum Egoismus und versucht zeitweise nicht mal die Sichten der anderen Personen zu verstehen. Sie setzte sich etwas in den Kopf und sofort musste sich die ganze Welt um ihren Plan drehen. Zweifel wischte sie einfach weg, ohne ihren Gegenüber anzuhören. Auch die anderen Personen waren nicht mein Fall. Am Ende gab es eine Szene, da war eine Person Meinung 1 und dann plötzlich Meinung 2, ohne wirklich den Wandel zu erklären. Mir fehlte einfach die Authentizität. So ein wundervoller Anfang, aber leider hat das Buch danach gewaltig an Charme verloren. 3,25/5 ⭐

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