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Susanne Matiaschek

Posted on 12.11.2020

“Cyberempathy ” hat mich damals ja total von den Socken gehauen. Umso begeisterter war ich, dass unser Flehen erhört wurde. Denn mit “Emotiondancer” dürfen wir in die Welt von Scyscrape zurückkehren. Diesmal dürfen wir Kaja begleiten. Ein Charakter den ich als total faszinierend und interessant empfand. Denn sie ist unglaublich emotional. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Was aber nicht immer als gut zu werten ist. Denn Kaja fühlt das Ganze unglaublich intensiv und gewaltig. Der Autor beschreibt das mit soviel Leidenschaft und mit einer Bildhaftigkeit, dass man förmlich am eigenen Leib erfährt, wie Kaja ihre Menschen mit in den Abgrund zieht. Das ist absolut verstörend, weil man das Gefühl hat, seinen eigenen Sinnen nicht mehr trauen zu können. Doch es gibt Geheimnisse. Viele. Gewaltig. Vernichtend. Denn plötzlich stellt sich die Frage, wer Kaja eigentlich ist. Mit Hilfe von Slidern macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Doch will sie die Wahrheit überhaupt wissen? Kann sie, sie ertragen? Dieses Sci-Fi Spektakel empfand ich völlig anders, als den ersten Band. Vielschichtig, interessant und mit sehr vielen Details versehen. Trotzdem kommt man anhand der Hintergründe, Kajas Sein, sehr gut auf die Spur. Zu keinem Zeitpunkt ist hier nur irgendetwas vorhersehbar. Im Gegenteil, immer mehr Rätsel um Kajas Identität bilden sich , man kommt einfach keinen Schritt weiter, umso verstörender war die Auflösung. Denn damit war nicht zu rechnen. Wow, ich musste kräftig schlucken, um das Ganze erstmal verarbeiten zu können. Denn damit wird das Ganze in eine völlig neue Dimension gehoben. Damit erreicht das Ganze sehr viel Tragik, Trauer und Dramatik. Denn egal ob menschlich oder nicht. Man kann die Augen nicht verschließen. Nicht einen Moment. Stattdessen hat man Mitgefühl und fiebert unsäglich mit Kaja mit. Eine Person, die einfach sehr ans Herz geht. Die verletzlich, einsam und einfach so viel mehr ist. Doch neben Kaja empfand ich die Nebencharaktere unglaublich toll. Denn wir treffen auf altbekannte Gesichter. Es fördert nicht nur die zwischenmenschlichen Aspekte, sondern gibt dem Ganzen auch so viel mehr Raum und Fülle. Die Ernsthaftigkeit hinter der Story wird sehr schön aufgelockert, was einfach so ungemein gut tut. Letztendlich ein verdammt gutes Spin Off. Es gibt verdammt viele Details und Erklärungen, wodurch man eigentlich immer am Ball bleiben muss. Es wird sich damit beschäftigen,wer man eigentlich ist und ob es letztendlich eine Rolle spielt. Es wird klar gemacht, dass diese Welt in all ihrer Schönheit, nicht nur berauschend, sondern auch gefährlich und perfide ist. Kontrolle und Macht stehen an erster Stelle und das mündet in eine verdammt tiefe Abwärtsspirale. Fazit: Yes. Mit “Emotiondancer ” dürfen wir in die Welt von Scyscrape zurückkehren. Diesmal dürfen wir Kaja begleiten. Ich hatte absolut keine Erwartungen, wirklich nicht. Doch der Autor hat sich mal wieder selbst übertroffen. Diese Story lebt von Emotionen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Emotionen, die dich vernichten, dich verschlingen und dir buchstäblich alles rauben. Und am Ende stehst du vor der Frage nach dem eigenen Sein. Wer du wirklich bist und ob das letztendlich eine Rolle spielt. Ein Sci-Fi Spektakel, das mich vollends mitgerissen und unglaublich fasziniert hat. Bahnbrechend, tragisch und einfach schillernd und voller Intensität, dass dir die Sinne schwinden.

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