Profilbild von Isabell

Isabell

Posted on 11.11.2020

Vor Piranesi habe ich von Susanna Clarke noch nichts gelesen, aber ihr Debüt befindet sich schon seit einiger Zeit auf meinem SuB. Dadurch, dass Piranesi aber so viel kürzer ist, habe ich es zuerst gelesen. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was mich erwarten würde, denn der Klappentext sagt nicht viel aus und ich habe von vielen gehört, dass man eher blind an das Buch herangehen sollte. Schon von der ersten Seite an konnte mich das Buch faszinieren, denn es unterscheidet sich von wirklich jedem Buch, das ich bisher gelesen habe. Obwohl die Welt, in der unser Protagonist lebt, so anders ist als unsere, kommt man dennoch leicht in die Geschichte rein und der Protagonist leitet einen durch seine Tagebucheinträge durch seine Welt. Zum Thema Handlung muss man sagen, dass es sie nicht wirklich gibt. Es passiert, besonders in der ersten Hälfte des Buches, nicht allzu viel, weil man eher damit beschäftigt ist den Protagonisten und seine Welt kennenzulernen. Trotzdem ist das Buch aber an keiner Stelle langweilig, denn die Welt, in dem der Protagonist lebt, kann man nur mit einem Wort beschreiben: Faszinierend. Die zweite Hälfte des Buches fokussiert sich wiederum sehr viel mit dem Protagonisten, seiner Identität und worum es sich bei dem Haus handelt, in dem er lebt und das er untersucht. Es sind einige Dinge herausgekommen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Wobei ich auch sagen muss, dass ich an keiner Stelle eine Ahnung hatte, wie die Geschichte, das große Mysterium um das Haus und die Identität des Protagonisten enden könnte. Das Ende hat mich dementsprechend zufrieden zurückgelassen. Susanna Clarke hat es geschafft, alles aufzulösen und man hat als Leser nicht das Gefühl, dass diese Auflösung keinen Sinn ergibt. Noch dazu empfand ich die Auflösung als zufriedenstellend und es war das perfekte Ende für das Buch. In Piranesi gibt es nicht viele Charaktere, aber Clarke schafft es dennoch, sie alle so zu gestalten, dass man sie leicht auseinanderhalten kann und sie alle ihre eigene Persönlichkeit haben. Alle Charaktere, die präsent sind, sind dreidimensional und selbst die Charaktere, die nur per Namen genannt werden und nicht selber auftauchen, wirken zu keiner Zeit flach. Fazit Das ist wohl das faszinierendste Buch, das ich bisher gelesen habe. Susanna Clarke hat eine einzigartige Geschichte geschaffen mit wunderbaren Charakteren. Man kann gar nicht anders, als sich in diese Geschichte fallen zu lassen. Definitiv eines der besten Fantasybücher, die es momentan auf dem Markt gibt.

zurück nach oben