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Ramona Kielfeder

Posted on 11.11.2020

Ein Jugendbuch, in dem das Thema Nachhaltigkeit aufgegriffen wird? Das passt ja genau zu mir. Als ich von Chantal Schreiber und ihrem Titel Nachhaltig verliebt gehört habe, war ich deshalb sofort Feuer und Flamme. Zu Beginn kam ich nicht so gut in die Geschichte rein. Es ist eine ganz schön starke Flut an Informationen über einen Unverpackt-Laden und generell ein nachhaltiges, veganes Leben. Das hätte ich mir insgesamt irgendwie mit einer stärkeren Verknüpfung zur Handlung gewünscht. Dann hätte es auf mich weniger gewollt gewirkt. Aber das verläuft sich später in den Kapiteln dann immer mehr und wird charmanter. Teilweise gab es zum Beispiel Dialoge, wo es dann hieß, man würde einen bio-zertifizierten Besen fressen. Wahrscheinlich sollte das unterhaltsam sein. Für mich war es an der Stelle doch zu viel des Guten. Generell war es für mich in den ersten Kapiteln von Nachhaltig verliebt nicht leicht, einen Zugang zur Handlung zu finden. Alles ist ein wenig chaotisch, sehr emotional und wenig Fortschritt in der Handlung. Ich arbeite selbst in einem Unverpackt-Laden, bin mit der Philosophie vertraut, weshalb einige Dinge für mich nicht ganz rund waren. (Avocados von Aldi? Schokolade mit Verpackung?) Die zweite Hälfte hat mir sehr viel besser gefallen. Der Laden spielt eine Rolle, aber es liest sich nicht mehr wie eine reine Konzeptbeschreibung. Zoe ist eine quirlige Teenagerin, sehr überschwänglich, tatkräftig, emotional und mit dem Herz am rechten Fleck. Sie versucht, alles richtigzumachen und steht sich manchmal selbst im Weg. Ihre „beste Freundin“ fand ich furchtbar. Sie ist so, wie eine Freundin nicht sein sollte. Sie hat mich zeitweise sehr genervt und auch wütend gemacht. Leon, den Love Interest, mochte ich sehr gerne, obwohl seine Absichten natürlich zu Beginn nicht so deutlich sind. Aber er ist hilfsbereit, anständig und aufrecht. Eine tolle Figur ohne Bad Boy-Image. Insgesamt ist Nachhaltig verliebt von Chantal Schreiber eine niedliche Geschichte für Jugendliche und generell eher jüngere Leser*innen. Unterhaltsam für einen Nachmittag. Der Beginn und die erste Hälfte waren für mich nicht rund, aber die zweite Hälfte mochte ich dafür sehr gerne. Außerdem finde ich es super, dass die Nachhaltigkeit und die Vermeidung von Müll in diesem Buch thematisiert werden.

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