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stefan182

Posted on 10.11.2020

Inhalt: Ein alternatives Washington D. C. im Jahre 2003. Das „Register“, eine Software, erlaubt die Kommunikation zwischen den Zeitebenen. So können sich die Menschen eine begrenzte Anzahl an Botschaften an ihre jüngeren Ichs schicken, sodass ihre Leben in einer alternativen Zeitlinie einen bedingt anderen Verlauf nehmen können. Das Register lässt ebenfalls zu, dass Straftaten, Unfälle, Selbstmorde etc. reversiert werden können. So ist die Welt, fußend auf dem Register, sicher und Kurt Cobain lebt. Doch die Nachrichten, die zwischen den Zeitebenen geschickt werden, sind oftmals kryptisch. So hat David Manoah von seinem zukünftigen Ich die Nachricht bekommen, Lois werde sein Untergang sein. Doch: Wer ist diese Lois? David beschleichen leichte Zweifel, ob die Nachricht wirklich von seinem Zukunfts-Ich verfasst worden ist. Die Ereignisse überschlagen sich, als David in einem abgelegenen Gebäudeteil einen verletzten Arbeitskollegen auffindet. Dieser offenbart David, dass bald ein Mord geschehen wird. Ein Mord, der Konsequenzen für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft besitzt. Persönliche Meinung: „Das Register“ ist ein Sci-Fi-Thriller, der seinen Schwerpunkt auf die Thematik der Zeitreise legt. Dementsprechend ist die Handlung komplex: Zwar befinden wir uns hauptsächlich auf einer linearen Zeitebene (die „Gegenwart“ der Handlung), doch stößt punktuell die unmittelbare Zukunft in Form von Nachrichten in diese Gegenwart ein, wodurch die Zukunft direkte Auswirkungen auf das Handeln der Figuren in der Gegenwart besitzt. Auch einige Zeitschleifen kommen vor. Spannend und originell sind dabei verschiedene Sci-Fi-Gadgets, die in der Zeitreisemotivik fußen: So gibt es zum Beispiel eine Kaffeemaschine, die mit dem Register verbunden ist, und somit aus der Zukunft weiß, welche Kaffeesorte man trinken möchte, bevor man sich überhaupt Gedanken darüber gemacht hat. Die Grundidee, auf der der Roman beruht, ist die Möglichkeit, sich Nachrichten zwischen den Zeitebenen schicken zu können, was mit der „Register“-Software ermöglicht wird. Um diese etwas zu veranschaulichen, ein Beispiel: Geschieht ein Mord, sendet ein Token, das jedem Menschen implantiert ist, automatisch eine Nachricht an das Register. Das Register leitet diese Nachricht (vom Tatzeitpunkt her) in die Vergangenheit zurück, sodass die Person, die den Mord begehen will, vor der Tat in Präventionshaft genommen wird und der Mord in der neuen Zeitlinie gar nicht geschehen ist. Da die Bedingungen und Prämissen, durch die die Welt funktioniert, vergleichsweise komplex sind, braucht man etwas, um komplett in die Handlung einzusteigen. Lässt man sich allerdings darauf ein, erwartet die Leser*innen ein spannender und intelligent konstruierter Roman. Denn: Die Komplexität des Thrillers basiert nicht nur auf der Zeitreisethematik, sondern auf verschiedensten Aufdeckungen innerhalb der vielschichtigen Handlung (Woher stammt das Register? Wer verfolgt David? Wem kann David trauen? Was bedeutet die Nachricht des Arbeitskollegen?) Kaum etwas ist dabei so, wie es zunächst scheint, und einige Aufdeckungen entpuppen sich später nur als erster Schritt zur endgültigen Lösung. Erzählt wird die Handlung hauptsächlich aus der Perspektive Davids, der kein typischer Held ist. Er ist eher ruhig und überlegt, fast ein „Langweiler“, der eher zufällig in die Verschwörung um das Register hineingerät. Zugleich verfolgt er aber eine ganz eigene, anfangs noch unbekannte Mission. Die anderen Charaktere sind dagegen etwas blass, allerdings wird dies durch die rasante und spannende Handlung ausgeglichen. Der Erzählstil lässt sich flüssig lesen und auch komplizierte Prämissen der Welt werden anschaulich erklärt. Zwischendurch finden sich häufig humorvolle Kommentare, die die Leser*innen besonders aufgrund ihres lakonischen Charakters zum Schmunzeln bringen werden. Insgesamt ist „Das Register“ ein spannender Zeitreise-Sci-Fi-Thriller, der mit einer intelligent durchdachten und wendungsreichen Handlung auftrumpft und anschaulich geschrieben ist.

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