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fraukla

Posted on 10.11.2020

Nachdem die Festival- und Konzertsaison dieses Jahr ins Wasser gefallen ist, dachte ich, dass es nichts besseres gibt als Buch zu diesem Thema zu lesen... Summer Price ist ein Wunderkind am Klavier und besitzt ein absolutes Gehör. Was für viele ein Traum wäre, macht ihr Leben schwer und zwingt sie dazu in der Stille zu leben. Ihr Zwillingsbruder ist ein bekannter DJ, der kurz vor seinem Durchbruch steht, sie hilft ihm, Melodien für seine Songs zu schreiben, was bisher aber im Geheimen passiert. Es kommt eins zum anderen und sie begleitet ihren Bruder eher unfreiwillig zum Beat it up Festival. Dort trifft sie auf Gabriel, den größten Konkurrenten ihres Bruder, der sie schon ab der ersten Begegnung aus dem Konzept bringt. Das Cover gefällt mir sehr gut. Es lässt einen mit einem Blick in die Festivalwelt eintauchen. Vor allem aber finde ich es gut, dass man durch das Glitzer und die Folierung beim Bewegen des Buches immer neue Sachen entdeckt. Beat it up war mein erstes Buch von Stella Tack und ich muss ehrlich sagen, dass mich ihr Schreibstil nicht so abgeholt hat, wie ich gehofft habe. Ihr Humor ist toll und auch die Atmosphäre, die sie mit ihren Worten schafft, hat mich sofort abgeholt und eintauchen lassen. Dennoch haben mir die Dialoge überhaupt nicht zugesagt. Und auch der Umgang zwischen den Charakteren und die Emotionen sind bei mir irgendwie nicht richtig angekommen. Weshalb ich echt lange gebraucht habe, bis ich das Buch richtig in eine, Fluss lesen konnte. Die Charaktere an sich fand ich teilweise echt cool. Es war spannend in die Welt von Summer einzutauchen und mit hineingenommen zu werden, wie es ist, wenn man ein absolutes Gehör hat. Vor allem die Nachteile und Herausforderungen die sie dadurch hat, wurden super dargestellt. Gabriel hingegen war der typische Bad Boy, was mit anfangs richtig auf die Nerven ging. Seine weiche Seite, von der seine Freunde häufig schwärmen, war daher für mich schwer vorstellbar. Es viel mir schwer seine verschiedenen Facetten zu vereinbaren. Auch die Mutter von Summer und Xander wurde sehr plakativ darstellt, was mir häufig einfach nicht gefallen hat. Hingegen fand ich Payton und Xander um so toller. Die Handlung des Buches war insgesamt super sommerlich und hat mich sehr angeholt. Es war von Anfang an abzusehen, worauf das Ende des Buches abzielt. Dennoch gab es viele kleine Zwischenhandlungen, die mich sehr überrascht haben. Und auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Gabriel und Summer hat mir gut gefallen. Es war wirklich ein Buch, wo man in die Musikbranche eintaucht und Bock auf ein Festival bekommt. Dennoch fand ich das Ende des Buches nicht sehr authentisch und viel zu schnell. Nachdem was alles schreckliches vorgefallen ist, war es für mich nicht sehr realistisch, dass ohne eine Wort vergeben wird. Ich hätte mir hier ein emotionalen und dramatischen Streit gewünscht und ein Kampf um die Protagonistin. Das buch macht sehr deutlich, wie Summer sich entwickelt und wie das "naive" Mädchen, das immer den einfachen und bekannten Weg wählt, sich neuen Herausforderungen stellt und über sich herauswächst. In ihrem Umgang mit ihrer Familie lernt sie, dass sie für sich und ihre Interessen einstehen muss. Ich fand, dass das eine sehr tolle Aussage war. Dennoch wurde sie durch das Ende, bei dem sie einfach vergibt ohne groß nachzufragen zerstört. Es vermittelt in meinen Augen ein bisschen den Anschein als sei es für sie ok, dass sie zu fertig gemacht wird. Insgesamt hätte ich mir mehr Details gewünscht, wenn es um die Gefühle zwischen Summer und Gabriel geht. Oftmals habe ich manches nicht nachvollziehen können. Außerdem hatte ich nur selten das Gefühl, dass ich nachempfinden und mitleiden und lieben kann. Trotz allem hat mir das Buch gefallen.

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