chianti
Vor 65 Jahren brach ein Virus aus, der dazu geführt hat, dass sich Männer und Frauen hassen und bekämpfen. Innerhalb weniger Wochen brach die Zivilisation zusammen. Kein Strom, kein fließendes Wasser mehr. Männer und Frauen leben strikt voneinander getrennt und dementsprechend niedrig sind die Geburtenzahlen. In dieser Welt leben die Kriegerin Juna und der Mönch David. Ihnen wurde seit jeher eingeredet, dass das andere Geschlecht böse ist und man ihm nicht trauen kann. Doch als die beiden durch eine schicksalhafte Begegnung aufeinander treffen, wird alles woran sie bisher geglaubt haben auf den Kopf gestellt.. Thomas Thiemeyer hat eine Welt erschaffen, die mich von der ersten Seite gefesselt hat. Durch einen außer Kontrolle geratenen Virus ist die Zivilisation zusammengebrochen. Während die Männer in den alten Städten leben und noch an den wenigen technischen Gegenständen festhalten, die ihnen geblieben sind, haben die Frauen beschlossen auf diese Gegenstände wie Autos und Waffen zu verzichten und mit dem, was ihnen zur Verfügung steht in der Wildnis ein neues Leben anzufangen. Ich fand die Welt sehr interessant! Es war mal etwas anderes von einer Welt zu lesen, die keinen hochmodernen Technikschnickschnack besitzt, sondern fast alles, was es an modernen Techniken gab, verloren hat. Dadurch wirkte diese Dystopie auf mich ein wenig wie ein historischer Roman, was sie zu etwas ganz besonderem gemacht hat. Das Szenario, das erklärt warum die Welt, die wir heute kennen nicht mehr existiert war wirklich hochinteressant. Ein Virus, der von Menschen entwickelt wurde und außer Kontrolle geraten ist, ist in heutigen Zeiten nicht abwegig oder aus der Luft gegriffen. Die Geschichte wird sowohl aus David's als auch aus Juna's Sicht erzählt. Juna und David könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie, die starke Kämpferin, die schon mit ihren jungen Jahren als Heldin gilt und ein hohes Ansehen in der Gesellschaft der Frauen hat. David dagegen lebt sehr zurückgezogen in einem Kloster und ist schon voll und ganz damit zufrieden seine Bücher zu restaurieren. Beide sind sehr in ihrer Welt verankert, doch als sie sich begegnen, fangen beide daran zu zweifeln, ob das andere Geschlecht wirklich so schlimm ist. Diese Entwicklung kam nicht Schlag auf Schlag, sondern hat sich ganz langsam entwickelt, genauso wie die Liebesgeschichte zwischen den beiden. Diese langsame Entwicklung hat sehr gut gepasst und war nachvollziehbar und realistisch. Der Schreibstil von Thomas Thiemeyer hat mir sehr gut gefallen. "Das verbotene Eden - David und Juna" ließ sich leicht lesen und war fast durchgehend spannend geschrieben. Am Anfang hatte ich leichte Probleme in das Buch hereinzukommen, weil ich mir die Welt von David und Juna noch nicht so richtig vorstellen konnte, eben weil die Welten der beiden so unterschiedlich waren. Fazit: Thomas Thiemeyer hat in "Das verbotene Eden - David und Juna" eine wirklich sehr faszinierende Welt erschaffen! Die Idee, dass Männer und Frauen erbitterte Feinde sind, fand ich interessant und gut umgesetzt. Die Handlung, sowie die Liebesgeschichte konnten mich fesseln und überzeugen. Das Ende war mir vielleicht etwas zu abrupt und ich hoffe, dass man in den nächsten Bänden erfährt, wie es mit David und Juna weitergegangen ist.