sinnesgleich
"In Order to Live" erzählt die Geschichte der Menschenrechtsaktivistin Yeonmi Park, die im Alter von gerade mal 13 Jahren mit ihrer Mutter aus Nordkorea floh. Sie berichtet von Menschenhändlern in China und der Odyssee nach Südkorea zu gelangen. Jeder von uns kennt den dicken Mann mit dem schlechten Haarschnitt. Das die nordkoreanische Regierung eine der repressivsten unserer Zeit ist, ist ebenfalls jedem bekannt. Doch wie es sich anfühlt in einem solchen Regime aufzuwachsen, wie der Regierungsapparat die Menschen von der Außenwelt abschottet, sie zu absoluter Treue gegenüber den Kims erzieht und wie schwer es ist aus dieser Hölle zu entkommen - davon erzählt Yeonmi Park in diesem Buch. Exekution und Umerziehungslager sind zwei ständig drohende Konsequenzen für vermeintlich falsches Verhalten. So lernt Yeonmi schon als kleines Mädchen ihre Gedanken, Meinungen und Gefühle für sich zu behalten. Ihre Mutter sagte ihr stets: auch wenn du glaubst alleine zu sein, können dich die Vögel und Mäuse immer flüstern hören. Gemeinsam mit ihrer Mutter flieht sie als dreizehnjährige über die nordkoreanische Grenze. Zunächst nach China, durch die Wüste Gobi in die Mongolei und schließlich in die Freiheit nach Südkorea. Yeonmi erzählt nicht nur von dieser beschwerlichen Reise, sondern auch von Menschenhändlern und Schmugglern denen sie auf ihrer Flucht begegnet. In Südkorea angekommen lernt sie frei zu sein, aber auch wie schwer es ist selbst Entscheidungen treffen zu müssen. Dinge die für uns selbstverständlich sind, wie beispielsweise eigenständiges Denken, muss Yeonmi erst lernen. Doch sie gibt nicht auf und stellt sich den Herausforderungen. Sie holt ihren Schulabschluss nach, studiert und ist heute eine bekannte Menschenrechtsaktivistin. Yeonmi Parks Geschichte ist berührend und schmerzhaft aber auch unglaublich wichtig. Sie wirft Licht auf die dunkelsten Seiten der Menschheit, klärt auf und schafft Bewusstsein. Ein absolut grandioses Buch!