pmelittam
1935: Gereon Rath fallen brisante Akten in die Hände und er wechselt die Dienststelle, Fritz reist zum Reichsparteitag nach Nürnberg, Charlie wird mit einem Trauma konfrontiert und erhält endlich Antworten, und Johann Marlow möchte auf die legale Seite wechseln. Wie der Titel schon sagt, steht dieses Mal Marlow im Mittelpunkt der Geschichte, wobei seine Geschichte parallel erzählt wird, d. h., der Leser erfährt endlich mehr über ihn und seine Vergangenheit. Inwieweit er mit den aktuellen Geschehnissen in Beziehung steht, klärt sich dagegen erst nach und nach. Gereon wechselt zum LKA, aber so ganz glücklich ist er dort auch nicht. Bei der Mordinspektion hatte er es zuletzt mit einem Fall zu tun, der ihm keine Ruhe lässt, und an dem er, auch ohne Kompetenzen, weiter ermittelt. Wer „Moabit“ gelesen hat, ahnt, was Charlies Trauma sein könnte, aber auch ohne diese Kenntnisse hat man keine Probleme, denn das nötigste wird hier noch einmal erzählt. Fritz scheint sich langsam Gedanken zu machen, ob sein Weg der richtige ist. Doch auf seine Pflegeeltern hat bereits jemand das Jugendamt angesetzt. Ich mag diese Reihe sehr, „Marlow“ ist tatsächlich bereits der 7. Band. Kutscher greift hier die ungewöhnliche Erzählstruktur, die er bereits in „Moabit“ nutzte, wieder auf und erzählt Marlows Geschichte in der zweiten Person Singular, als in Du-Form. Ansonsten bleibt er beim Altbewährten, wechselt zwischen verschiedenen Perspektiven (u. a. Charlie, Gereon und Fritz) und lässt die damalige Historie mit einfließen. Die Auflösung ist durchdacht, und wer diese bei „Moabit“ vermisst (obwohl man vieles ahnen konnte), wird hier auch fündig. Auch der 7. Band der Reihe ist wieder lesenswert, erzählt die Geschichte der Protagonisten weiter, behandelt einen interessanten Fall und deckt Marlows Geheimnisse auf. Wer die Reihe kennt, kann auch hier wieder bedenkenlos zugreifen, alle anderen sollten, wenn möglich, mit Band 1 starten.