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FrauenLesen

Posted on 9.11.2020

Maria Callas - ehrlich gesagt wusste ich bisher nichts über sie als dass sie "die" Opernsängerin schlechthin war und eine Affäre mit Onassis hatte. Ich wusste nichts über ihre schreckliche Kindheit (ihre Mutter gab der Tochter keine Liebe und beutete sie nur aus) noch über ihre unglückliche Ehe. Der Ehemann Giovanni Battista Meneghini verwaltete ihr Geld und arrangierte ihre Aufträge. Seine Ausbeutung bestand darin, dass er Maria keine Pause gönnte, die sie um der Gesundheit willen aber unbedingt mal nötig hatte. Er schloss einen Vertrag nach dem anderen für sie ab. Bis sie eines Tages, als sie auf Urlaub bestand, von ihm erfuhr, dass kein Geld mehr da war. Sie traute ihm nicht mehr, Liebe war bei den beiden wohl eh kein Thema. Als sie Aristoteles Onassis kennenlernte, gefiel er ihr vom ersten Moment an. Aber sie pflegten nur einen freundlichen Umgang miteinander. Er lud das Ehepaar auf seine Yacht ein, sorgte aber immer dafür, dass er nicht mit Maria alleine war. Es war die Zeit, als sich das nicht geschickt hatte, als sich Ehepaare nicht scheiden ließen und als die Frau kein eigenes Konto haben durfte. Onassis wurde ihre große Liebe, lange hat er um sie geworben, bis sie endlich ein Paar werden konnten. Als sie beide sich von ihren jeweiligen Partnern scheiden ließen, wirbelte das viel Staub auf. Und Menighini tat alles, um Maria wehzutun. Doch lange währte ihr Glück nicht, sie verließ Onassis und kam in der Folge einfach nicht mehr zur Ruhe - weder privat noch was ihr Künstlerleben betraf. So lange, bis Onassis wieder begann, um sie zu werben. Einen kleinen Minuspunkt hat das Buch, obwohl man sich schnell dran gewöhnt. Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen. Einmal ihre Erinnerungen an ihre frühen Jahre, dann die Zeit, als sie Onassis kennenlernte und sie zusammenfanden und ein Sprung in die Zeit nach ihrer Trennung. Hat man aber diese Ebenen erst mal verinnerlicht, klappt die Einordnung beim Lesen doch sehr gut.

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