Janika
2014 habe ich ein Buch gelesen, das mich absolut in seinen Bann gezogen hat. Kurz danach erschienen die Fortsetzungen und ich suchtete sie allesamt durch. Die Rede ist von Nica Stevens Trilogie Verwandte Seelen. Jedes einzelne Buch ist für mich eine absolute Wohlfühllektüre und ich habe mich unglaublich gefreut, als ich herausgefunden habe, dass es eine weitere Geschichte geben wird, die im Ewigen Wald spielen wird. Mit Verbundene Seelen erzählt Nica Stevens nicht die Geschichte von Jake und Sam weiter, sondern die ihrer Kinder Jenna und Jared. Nun habe ich den ersten Band gelesen und ihn genauso geliebt wie die ursprüngliche Trilogie. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich vor der Lektüre etwas skeptisch war. Jake und Sam sind nämlich zwei Figuren, die für immer einen Platz in meinem Herzen haben, und ich hatte Angst, dass eine Geschichte ohne sie gar nicht an die Geschichten herankommen, die mit ihnen sind. Wisst ihr, wie ich das meine? So ganz an Verwandte Seelen kommt Verbundene Seelen für mich auch nicht, aber trotzdem kann ich die Geschichte absolut empfehlen. Die Protagonistin des Buches ist Jenna, die die Tochter von Jake und Sam ist. Zu Beginn fand ich es ehrlich gesagt etwas ungewohnt, Jake als Vater zu erleben. Genauso wie ich es seltsam fand, dass Jenna ihn Vater genannt hat. Auch wenn Jake sicherlich ein wundervoller Vater ist, sehe ich ihn nicht als Vater. Ich weiß nicht, ob das nachvollziehbar ist, aber vielleicht kann ich euch meine Gefühle mit einem anderen Vergleich veranschaulichen. Erinnert ihr euch an die letzte Szene der Harry Potter Filme? Der, in der Harry, Ron und Hermine als Eltern ihre Kinder in den Hogwarts Express setzen und sich verabschieden? Als Leserin und Zuschauerin bin ich mit Harry und Co aufgewachsen, als sie selbst die Hauptrollen eingenommen haben und in meinem Alter waren. Das ist die Zeit, in der ich sie kennengelernt und mich mit ihnen verbunden gefühlt habe. Geschieht so ein enormer Zeitsprung, sodass sich die Figuren plötzlich selbst in einer ganz anderen Lebensphase befinden, habe ich das Gefühl, etwas verpasst zu haben und es entsteht eine Distanz. Für mich ist Jake einfach noch ein »junger« Kerl, der sich verliebt und sich einigen Herausforderungen stellen muss. Hach, ich weiß auch nicht. Gleichzeitig fand ich es aber klasse, dass Jake, Sam und auch viele andere liebgewonnene Figuren der Trilogie in Verbundene Seelen eine große oder kleine Rolle einnehmen. Aber gut, genug von Verwandte Seelen, wir wollen hier ja über Verbundene Seelen sprechen. Ein Punkt, der mir bei Verbundene Seelen besonders gut gefallen hat, ist der Einstieg in die Handlung und generell der Verlauf der Geschichte. Ein langatmiger Anfang ist hier nämlich nicht zu finden. Es vergehen keine fünfzig Seiten, auf denen die Welt erklärt wird oder generell wenig passiert. Die Spannung ist von der ersten Seite an da und Nica Stevens bekommt es wunderbar hin, die Welt und Zusammenhänge in der Geschichte zu erklären. So kann man der Geschichte auch folgen, wenn man die vorherigen Bücher, die in dieser Welt spielen, nicht gelesen haben sollte. Generell ist die Geschichte flott. Es passiert viel auf den knapp dreihundertdreißig Seiten und doch wirkt nichts deplatziert. Jede Hürde, der sich Jenna und ihre Kameraden stellen müssen, bringt die Handlung voran. Die Geschichte hat mich einfach unglaublich gefesselt, sodass ich mir immer wieder sagte: »Los, nur noch ein Kapitel. Da geht noch was.« Das Resultat? Ich hatte das Buch in zwei Tagen beendet und konnte es einfach nicht weglegen. In Verbundene Seelen begegnen wir mit Jenna und Drystan zwei neuen Protagonisten, die ich beide sehr mochte. Sie waren mir beide von Beginn an sympathisch und ich konnte sie schnell ins Herz schließen. Jedoch muss ich sagen, dass sie für mich nicht an Jake und Sam herankommen. Im Vergleich zu den beiden wirkte gerade Drystan hin und wieder etwas blass und weniger gut greifbar für mich. Woran genau das liegt, kann ich euch gar nicht sagen. Vielleicht weil Jenna nicht nur die Protagonistin ist, sondern sie auch die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt. So konnte ich mir einen guten Überblick über ihr Innenleben und ihre Gefühlswelt verschaffen. Letztlich hat es mich auch nicht weiter gestört, dass Drystan für mich etwas blasser blieb als die restlichen Figuren, und bin froh, dass Jake und Sam für immer meine Lieblinge der Reihe bleiben. Fakt ist aber, dass ich Jenna und Drystan sehr mochte und sie zwei gelungene Hauptfiguren sind. Generell kann ich euch die Geschichten von Nica Stevens, die im Ewigen Wald spielen, einfach sehr ans Herz legen. Sie schafft es hervorragend, dass man in die magische Welt eintaucht und die Geschichte im Nu durchliest. Und das Lesen macht so einen großen Spaß! Ich bin einfach überwältigt und wünschte, es würde mehr Bücher wie dieses geben.