Hanna P
London, 1947: Die junge Witwe Elisabeth steht plötzlich alleine und mit einem Berg voller Schulden da. Rettung verspricht der Verkauf eines Gestüts in Deutschland, das sie geerbt hat. Doch der ihr unbekannte Miterbe blockt jeden Kontakt mit Elisabeth ab. Was wohl dahinter steckt? Langsam kommt Elisabeth dem Geheimnis ihrer Herkunft auf die Spur... "Die Erben von Seydell- Das Gestüt" ist der Auftakt einer Trilogie. Da ich Familiensagas sehr gerne lese, und hier auch noch ein Bezug zu Pferden vorkommt, war ich gleich neugierig auf das Buch. Direkt von Anfang an hat mich der lebendige Schreibstil mitgenommen, so dass ich den Roman kaum zur Seite legen konnte. Tolle Figuren, die im Laufe des Buchs eine richtige Wandlung durchmachen, viele kleine Geheimnisse, die sich erst später (oder sogar erst in den Folgebänden) auflösen und eine Menge Dramatik machen das Buch unglaublich spannend. Die Liebesgeschichte(n) und das Pferdethema haben genau die richtigen Textanteile, dass alles atmosphärisch, aber nicht überladen wirkt. Die Handlung wechselt immer zwischen 1947 und dem Ende des 19. bzw. Beginn des 20. Jahrhunderts. Der vergangene Handlungsstrang nimmt dabei deutlich mehr Textanteile ein, dennoch bleiben beide Teile spannend und man kommt auch nicht aus der Handlung raus. Etwas, das nicht jedes Buch mit Zeitsprüngen schafft. Historische Hintergründe werden immer mal wieder eingestreut, nehmen aber nicht Überhand. Für mich war das genau richtig. Es handelt sich hier eben um eine Familiensaga und nicht um einen reinen Historischen Roman. Besonders gefallen haben mir die starken weiblichen Charaktere in diesem Buch, die sich auch gegen Konventionen ihrer Zeit durchsetzen. Da bin ich auf die weitere Entwicklung in den Folgebänden gespannt. Teil zwei erscheint bereits im Januar und ich werde ihn definitiv lesen. Für "Die Erben von Seydell - Das Gestüt" kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen!