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Fina

Posted on 7.11.2020

Gestaltung: Optisch sind die Bücher von Kira Gembri ein wahrer Hingucker, und das nicht nur, wenn sie vergnügt zusammen im Regal stehen. Ich finde die kräftigen Farben sehr schön und die Schattenfiguren ergänzen die Cover perfekt. Ebenso wie bei "Wenn du dich traust" ist die Aufmachung dieses Buches genau das richtige, wenn man es etwas kitschig und blumig mag. Schreibstil: Im ersten Buch, das ich von der Autorin zur Hand nahm, konnte ich mich fallen lassen in einen wunderbar witzigen und schönen Schreibstil. In dem neuen Roman von ihr kommt eine ähnlich schöne Atmosphäre auf und gerade vor der Kulisse Australiens können die bildlichen Beschreibungen ihre volle Wirkung entfalten. Anders als zuvor konnte mich der Stil allerdings etwas weniger fesseln und ich habe nicht ganz so mitgefühlt, wie beim ersten Buch der Autorin. Das ändert dennoch nichts daran, dass mich die Worte von Frau Gembri immer wieder verzaubern können und eine einzigartige Welt vor meinem inneren Auge erschaffen. Darum geht's: Aaron kann es gar nicht glauben, als endlich sein Pieper losgeht und eine Spenderniere für ihn verfügbar wird. Sein Leben kann wieder normale Züge annehmen und es dreht sich nicht mehr alles um seine Gesundheit und die Dialyse. Im Krankenhaus trifft er zufällig auf das Mädchen, dem er die Niere verdankt, und so nun ein Teil von ihm ist. Vor allem aus Schuldgefühlen heraus begibt er sich mit ihr auf eine abenteuerliche Reise nach Australien, wo nicht nur die Gefühle der beiden Purzelbäume schlagen, sondern die beiden jungen Erwachsenen auch ein Stück weit zu sich selbst finden... Idee/Umsetzung: Kira Gembri hat sich in mein Leserherz geschlichen als Meisterin der lebhaften Charaktere und skurrilen Liebesgeschichten. Auf Umwegen finden die teilweise sehr speziellen Figuren zu einander und man schließt sie sehr tief ins Herz. So konnte mich die Autorin auch mit Aaron und Nia sehr begeistern. Jede Figur hat ihr Päckchen zu tragen, man fühlt mit allen mit und wünscht ihnen unbedingt ein Happy End. Die Idee dieses Buches fand ich höchst spannend, weil es neben einer relativ klassischen Jugendliebe auch um das Thema Organspende, Australien und Erziehung geht, von dem die beiden Protagonisten stark geprägt sind. Durch diese unnachahmliche Kombi aus ernsten Themen und erfrischend junger und verrückter Liebe wird man hier wiedermal sehr gut unterhalten. Wenn man mit Worten malen könnte, müsste man Kira Gembri zur Lehrerin machen. Es war wirklich fantastisch, wie nah man sich Russell, Curly, Nia und Aaron am anderen Ende der Welt fühlte. Durch wunderschöne Landschaftbeschreibungen und irre Abenteuer hatte man nicht nur sehr viel Spaß mit diesem Buch, sondern ich persönlich habe seit dem auch den Wunsch, selber Australien zu erkunden. Eine weitere Eigenschaft, mit der die Autorin mich überzeugt hat, ist ihr Humor. Es gibt immer einen Witzbold in jeder Geschichte und auch, wenn dieser Witz manchmal nur Fassade ist, so bringt mich Zeile um Zeile immer wieder zum Schmunzeln und Kichern. Perfekt abgewechselt werden diese fröhlichen Momente von sehr ernsthaften Dialogen, in denen es um Trauerbewältigung, tiefe Gefühle und Ängste geht. Solche seichten Übergänge schafft nicht jeder und umso mehr bin ich beeindruckt von diesen tiefgründigen Jugendromanen. Fazit: Dieses Buch ist etwas, das ans Herz geht und ganz im Zeichen der Autorin steht. Ich mag die Bücher von Kira Gembri sehr gerne und auch, wenn mir "Wenn du dich traust" etwas besser gefallen hat, so ist dies ebenfalls eine rührende, spannende und wunderschöne Geschichte über das Erwachsenwerden und eine abenteuerliche Australienreise. Ich kann dieses Buch und andere Schmöker der Autorin jedem Jugendbuchfan wärmstens empfehlen!

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