Fina
Cover: Als die ersten deutschen Ausgaben von Colleen Hoovers Romanen erschienen, hielt sich meine Begeisterung eher in Grenzen, sehr schlicht und nichtsaussagend fand ich Lakes & Wills Geschichte rein äußerlich betrachtet. Umso verliebter war ich dann in das Cover von "Love and Confess". Als hätte der Verlag meine Wünsche erhört, sieht "Maybe someday" tatsächlich so ähnlich aus und ich finde es schlichtweg wunderschön. Sogar das Original kann die deutsche Ausgabe meiner Meinung nach toppen. Ich bin nun sehr zufrieden mit den Gestaltungen von Colleen Hoovers Büchern, wobei es natürlich sowieso primär um die inneren Werte geht. Schreibstil: Was mir sofort wieder aufgefallen ist, als ich das Buch zur Hand nahm, ist der unheimlich luftige Stil von Colleen Hoover. Trotz ernsthaften und emotionalen Situationen schafft die Autorin es, dass der Leser nicht heruntergezogen wird von der Geschichte und immer ein positives Gefühl beim Lesen hat, weil die Geschichte so spannend und rasant ist. Ich fühle mich immer sehr geborgen in Colleen Hoovers Worten und bewundere ihren leichten, lockeren Schreibstil, der trotzdem von Zeit zu Zeit tiefgründig und traurig sein kann, ohne das Leseerlebnis irgendwie zu trüben. Darum geht's: Eigentlich läuft bei Sydney gerade alles wie am Schnürchen. Sie studiert ihr Wunschfach, hat einen Freund, mit dem sie glücklich ist, und ab und an lauscht sie den Gitarrenklängen des Nachbarn, wenn er mal wieder auf dem Balkon seine Songs komponiert. Doch als sie herausfindet, dass ihr Freund Hunter ihre Mitbewohnerin Tori etwas zu nett findet und sie schon lange Zeit betrügt, weiß Sydney nicht mehr weiter. Kurzerhand zieht sie bei dem Musiker von nebenan ein und platzt somit direkt in Ridges Leben hinein. Der ist eigentlich bis auf eine Schreibblockade in Sachen Songtexte sehr zufrieden und genießt eine feste Beziehung mit der liebenswerten Maggie. Doch weil das Leben immer anders spielt, als erwartet, kommen sich Sydney und Ridge immer näher und können irgendwann einfach nicht mehr gegen ihre Gefühle füreinander ankommen... Idee/Umsetzung: Sobald ich Colleen Hoover lese, weiß ich schon, in welche Richtung die Story gehen wird- aber ist das so schlimm, dass die Autorin ihrer Vorliebe für Liebesromane treu bleibt? Die Ideen sind nicht immer vollkommen neu, aber zumeist gespickt mit interessanten Lebensumständen, Beziehungen oder Schicksalen. Auch, wenn die Liebesgeschichten im Fokus stehen, für mich sind sie nicht das wichtigste an diesen Büchern. Es ist der unverwechselbare Witz der Sprache, der Personen und die Realitätsnähe der Lebensumstände. Besondere Hintergründe formen die Charaktere und ihre Handlungen. Somit ist festzuhalten, dass die Idee der aufkeimenden Liebe bestimmt schon sehr verbraucht ist, aber auf diese erfrischende Art, wie Colleen Hoover das ganze in eine Geschichte verpackt, wird das Leseerlebnis immer wieder aufs neue spannend und außergewöhnlich. Auch in "Maybe someday" gefallen mir die Figuren unheimlich gut. Nicht nur die ungewöhnliche und unterhaltsame Weise, wie sich Ridge und Sydney kennenlernen- auch die Entwicklung ihrer Gefühle und ihrer Lebenswege haben mich vollkommen packen können. Selbst Randfiguren, wie Bridgette oder Warren haben mich so oft zum Lachen gebracht, dass ich sie ins Herz geschlossen habe. Für mich sind die Charaktere lebendig geworden und haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das schaffen nur die ganz besonders facettenreichen und "echten" Charaktere bestimmter Autoren. Das Ende war wiedermal genau nach meinem Geschmack: Mit Verblüffung und viel Emotion bringt Colleen Hoover auch dieses Werk ganz fantastisch gelöst zu Ende und hat mich mit dem Gefühl eines ganz wundervollen Leseabenteuers zurückgelassen. Fazit: So langsam bekomme ich das Gefühl, diese Autorin kann mich gar nicht enttäuschen. Mit ihren individuellen Szenarien und witzigen Dialogen bringt sie mich zum Weinen, Lachen und fesselt mich komplett an ihre besonderen Figuren. Ich freue mich wahnsinnig auf das nächste Buch aus der Feder dieser Autorin.