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Fina

Posted on 7.11.2020

Gestaltung: Ich finde die Gestaltung des Buches, übrigens auch des zweiten Bandes, total hübsch! Es sieht total kunstvoll aus, wie die Artisten hier am Feuerring hängen und dieser gleichzeitig den Titel des Bildes hervorhebt. Schlicht und ergreifend hat mir das Cover direkt beim ersten Anblick total Lust auf diese Geschichte gemacht. Beim zweiten Band kommen dann vor allem Grüntöne zum Einsatz, was auch wahnsinnig schön aussieht - ich freue mich schon sehr darauf, die beiden Bücher im Regal nebeneinander stehen zu sehen. Wobei ich auch anmerken muss, dass die Originalcover der Hammer sind! Im Buch ist die Gestaltung ganz schlicht gehalten mit den Namen des/der Protagonisten/in, aus dessen/deren Sicht das jeweilige Kapitel erzählt wird. Darum geht's: Wir befinden uns hier in einem Zukunftsszenario, in dem sehr stark zwischen arm und reich getrennt wird. Die sogenannten Pures leben in guten Verhältnissen und blicken mit voller Abscheu auf die Dregs hinunter. Diese arbeiten z. B. als Haushaltshilfen und manche werden vom Zirkus "eingezogen". Von Löwenbändigern, über Akrobaten bis hin zu Schlangenmenschen ist alles dabei, das Besondere: Es gibt keine Sicherheiten - keine Fallnetze, Gitter oder Schutzkleidung. In diesem Zirkus, der die große Attraktion in London ist, ist Ben eines abends Gast und kann die Belustigung der anderen Pures im Publikum nicht verstehen. Wie kann man sich an dem Tod anderer Menschen erfreuen? Er lernt die Hochseilartistin Hoshiko kennen und stellt sich damit nicht nur gegen seine Eltern, die bekennende Dreg-Hasser sind, sondern auch gegen das komplette System dieser dystopischen Welt... Idee/Umsetzung: Mich hat an diesem Buch am meisten das Element des Zirkus angesprochen. Dystopische Bücher habe ich schon sehr viele gelesen und auch die große Kluft zwischen arm und reich, wie sie hier beschrieben wird, ist sowohl in unserer realen Welt, als auch in Dystopien häufig präsent. Doch dass die Unterschicht im Zirkus für das Amüsement der Pures waghalsige Kunststücke aufführen muss und der Tod eines jeden Dreg gefeiert wird, ist eine wahnsinnig grausame wie unfassbar spannende Idee. Da kann man wirklich nur froh sein, dass es bei uns heutzutage eher in die komplett andere Richtung geht, dass Zirkusse immer weniger mit Tieren machen dürfen und die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden. Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig zu lesen und einfach gehalten. Vor allem durch die teilweise sehr kurzen Kapitel von nur zwei Seiten kommt richtiges Pageturner Feeling auf, was ich persönlich sehr gerne mag. Es gibt kaum schnörkelige Beschreibungen oder ausschweifende Dialoge, ich würde die Schreibe der Autorin schon fast als etwas nüchtern beschreiben, was angesichts der düsteren Stimmung sehr gut zur Geschichte passt. Figuren: Auch die Figuren konnten sich mit der Zeit gut entwickeln. Ben ist anfangs als Sohn einer Pure-Politikerin verständlicherweise ziemlich naiv und blickt noch nicht so richtig hinter das System. Obwohl ich gedacht hätte, dass er etwas jünger ist, als er beschrieben wird, mochte ich seine Entwicklung im Laufe der Geschichte sehr gerne und fand ich nach und nach immer sympathischer. Hoshiko dagegen ist bereits von Anfang an eine äußerst starker Charakter und hat mich mit ihrer selbstlosen, selbstbewussten und gleichzeitig liebevollen Art sehr berührt und beeindruckt. Weitere Figuren, wie andere Zirkusartisten und z.B. auch die Haushälterin von Bens Familie sind sehr schön gezeichnete Nebencharaktere, die die Geschichte rund machen. Was mich als einziger Kritikpunkt doch etwas stört, ist die schon in der Beschreibung angesprochene Liebesgeschichte zwischen Ben und Hoshiko. Ich kann seine Bewunderung für sie auf dem Hochseil absolut nachvollziehen, aber mir hätte hier eine tiefe Freundschaft viel besser gefallen. Das liegt glaube ich auch daran, dass mir Ben so viel jünger erschien als Hoshiko. Dadurch wirkte die Lovestory für mich etwas fehl am Platz, zu rasant und unnötig. Das Buch vermittelt eine wirklich tolle, dramatische Grundstimmung und mit der Idee des Zirkus und den Differenzen zwischen den Schichten kann man so viel machen - da war eine Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten a la Romeo & Julia absolut nicht nötig. Ich habe auch diese Passagen trotzdem ganz gerne gelesen, aber ich fand das ganze eher störend als dass es der Geschichte gut getan hätte. Das Ende des ersten Bandes ist sehr aufregend und erhöht definitiv die Vorfreude auf den zweiten und damit letzten Band dieser Dilogie. Trotz der Liebesgeschichte werde ich den Folgeband auch lesen, weil ich die Grundgeschichte total faszinierend und neuartig finde und die Figuren mir sehr ans Herz gewachsen sind. Fazit: Hayley Barker hat mit dieser Dystopie eine wirklich äußerst spannende Geschichte geschaffen, die ich in der Form noch nicht gelesen habe. Wer sich für Zirkus begeistern kann und über eine eher flache 0815 Liebesgeschichte hinweg sehen kann, wird mit "Die Arena" seine Freude haben.

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