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lea sophie

Posted on 6.11.2020

Rezension: Die Cover aus dem Lyx Verlag gehören sowieso zu meinen absoluten Favoriten, hier ist es nicht anders. Ich liebe die Farbkombinationen und Verläufe, es sieht super harmonisch aus. Nachdem ich so begeistern von dem „Beautiful Hearts Duet“ gewesen bin und darin ein Jahreshighlight für mich gefunden habe, war sofort klar, dass ich mehr von Emma Scott lesen muss. „The Light in Us“ ist eigentlich ein Einzelband und „You are my Light“ die Novelle, geschrieben aus der Sicht des Protagonisten Noah. Es ist nicht zwingend notwendig diese zu lesen, dennoch war es ein wunderschöner und berührender Abschluss, welcher an dem Ende von „The Light in Us“ anschließt und sogar einen kleinen Zeitsprung parat hält, der uns zeigt, was aus Charlotte und Noah geworden ist. Emma Scott ist für mich eine Königin, was das Schreiben angeht, vor allem, bei emotionalen und tiefgründigen New Adult Geschichten trifft sie immer absolut meinen Geschmack. Ich weiß nicht, wie oft ich das in Zukunft noch sagen werde, aber Emma Scott schreibt einfach unglaublich emotional, detailreich, berührend und unglaublich realitätsnah, man merkt, wie viel Herzblut in den Seiten steckt. Sie schreibt abwechselnd aus der Sicht von Charlotte und Noah, wodurch man für beide Charaktere gleich mehr Verständnis entwickelt und wirklich mitfühlt und -leidet. Der Schreibstil ist so flüssig, dass man einfach durch die Seiten fliegt und schneller durch ist, als einem lieb ist. Dieses Mal habe ich das Buch „The Light in Us“ gelesen und die Novelle „You are my Light“ als Hörbuch gehört, was ich auch echt empfehlen kann. Auf Spotify könnt ihr euch diese anhören, die Vertonung hat mir echt super gut gefallen und war perfekt für zwischendurch und auch ziemlich kurz. Charlotte Conroy war eine ganz besondere Protagonistin. Man hat gemerkt, dass sie sehr unter dem Tod ihres Bruders leidet und es nicht leicht ist diese Trauer einfach so zu überstehen. Nach dem Verlust ihres Bruders verschwand diese Leidenschaft und totale Hingabe zur Musik. Obwohl sie eine unglaubliche Gegenspielerin ist, fühlt sie die gespielten Noten nicht mehr. Von allen Seiten scheint alles um sie herum einzureißen, sich in New York durchzuschlagen, ihre Miete zu bezahlen und ihren Traum zu leben ist hart. Ganz besonders beeindruckt hat mich Charlottes Charakterstärke und ihr Mut, denn sie lebt und liebt mit ganzem Herzen. Auch Noah hat mit Verlusten zu kämpfen, aber auf andere Art und Weise. Einst war er ein Extremsportler, immer auf der Suche nach dem nächsten Kick und bereiste dabei die ganze Welt. Ein kleiner Fehler führte zu einem schrecklichen Unfall, der Noah das Augenlicht kostete und seine Lebenslust mit einem Schlag beendete. Anfangs erschien er sehr anstrengend, mürrisch und suhlte sich in seinem eigenen Mitleid, er wollte weder seine Blindheit akzeptieren noch sein altes Leben hinter sich lassen, an das er sich so verzweifelt, festzuklammern versuchte. Doch er machte eine ganz außergewöhnliche Weiterentwicklung durch, lernt damit umzugehen und sogar mit seiner endgültigen Situation zu leben. Sein Weg war einfach beeindruckend und eine ganz neue Erfahrung auch für den Leser, ich mochte es unglaublich gerne Noah auf dieser Reise zu begleiten und einen Eindruck in seine Gefühlswelt und Situation zu erhaschen. Noah und Charlotte haben eine ganz einzigartige, innige und emotionale Beziehung zueinander aufgebaut, die einfach total authentisch und real war. Noah und Charlotte sind in vielen Aspekten anders, denn sie reden miteinander, wenn etwas nicht stimmt, sie sprechen aus, was sie denken, fühlen und schaffen so eine sehr tief gehende Verbindung zueinander. Die Liebesgeschichte wächst in einem angenehmen Tempo, in keiner Sekunde wirkt es aufgesetzt oder übereilt. Auch die Gespräche, die vermittelten Gefühle und emotionalen Ausbrüche, die Noah und Charlotte erleben, haben mich mitreißen können und machten die Geschichte jedes Mal zu etwas ganz Besonderen. Denn in Noahs Leben gibt es keine Farben mehr, er ist auf seine anderen Sinne angewiesen. Kann nur noch spüren, was er fühlt, hört und riecht, das Schlimmste ist aber die Dunkelheit in seinem Inneren. Charlotte bringt das Licht zurück in sein Leben und Noah hat wieder ein Ziel vor Augen – sich Charlottes Liebe zu verdienen, egal, wie schwierig und aussichtslos es manchmal erscheinen kann. Ein wichtiges Thema, welches hier angesprochen wurde, ist das Leben mit der Blindheit, aber auch alles, was damit verbunden ist: Der Verlust des Lebenswillens, die vielen Einschränkungen, die Hilfe, auf die man oft angewiesen ist, aber auch die Gefahren sind nicht zu unterschätzen. Es geht darum, weiterzumachen, sich selbst zu finden, der Realität ins Auge zu blicken und zu akzeptieren, nicht länger das Unausweichliche zu leugnen. Auch Hoffnung, Freundschaft, Familie, Verlust, Trauer und Liebe spielen eine ganz wichtige Rolle. Durch dieses Buch bekommt man wirklich vermittelt, wie schön es ist sein Augenlicht zu haben und, dass man dankbar für jeden einzelnen Moment sein muss.

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