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lea sophie

Posted on 6.11.2020

Rezension: Die Covergestaltung ist mal wieder ein absoluter Traum, sogar noch gelungener als die Cover der „ Die Chroniken der Verbliebenen“ Reihe, trotzdem sehen sie zusammen super schön und harmonisch aus. Auf beiden Bänden ist unsere Protagonistin Kazi abgebildet. Schon länger wollte ich diese Bücher lesen, da mich die „Die Chroniken der Verbliebenen“ Reihe total von sich überzeugen konnte. „Die Chroniken der Hoffnung“ spielen in derselben Welt nur sechs Jahre nach dem epischen Finale. Man kann den Spin-Off auch ohne die Vorgängerreihe lesen, dennoch denke ich, dass man Schwierigkeiten hätte sich in die Story einzufinden und es wäre nicht gerade einfach alles nachzuvollziehen. Außerdem würde das Ende der „Die Chroniken der Hoffnung“ einige Spoiler zu den „Die Chroniken der Verbliebenen“ beinhalten. Mary E. Pearsons Schreibstil ist sehr verständlich und detailliert, was eine große Hilfe ist, sich in der komplexen Fantasywelt zurechtzufinden. Nach wenigen Kapiteln war ich schon komplett in der Handlung drin und habe mich gefreut alte, sowie neue Charaktere zu treffen. Mary E. Pearson hat eine schöne Art sich auszudrücken und ist dabei sehr erfinderisch, aber auch wortgewandt. Der Fokus und die Spannung sind immer an den richtigen Stellen und trotz der vielen Details und Beschreibungen wird es nie langweilig. Erzählt wird aus den zwei Perspektiven unserer Protagonisten Kazi und Jase. Somit lernt man besser ihre Gedankengänge, Ansichten und Charaktere kennen und die Geschichte bekommt eine tolle Dynamik. Beide haben völlig unterschiedliche Vorstellungen vom Leben und andere Sorgen, aber auch Ängste. Auf den ersten Blick sind sie total unterschiedlich und scheinen genau das Gegenteil zu wollen, aber im Verlauf blickt man hinter die Fassade und entdeckt Gemeinsamkeiten. Die junge Kazimyrah von Hellnebel ist eine unglaubliche, starke, weibliche Protagonistin, die es faustdick hinter den Ohren hat und auf niemanden angewiesen ist. Vor allem ihre schwierige und schreckliche Kindheit ist daran schuld, denn Kazi hatte es nie leicht im Leben, musste sich immer allein durchschlagen und hat jedes Mal viel riskiert. Von ihrem Dasein als Diebin hatte sie wenig schöne Momente, aber als sie zur Vertreterin der Königin Lia wurde, hat sich einiges verändert. Als Rahtan hat sie gelernt sich zu verteidigen, hat an Stärke gewonnen, aber auch Menschen kennengelernt, denen sie vertrauen kann und die ihr stets den Rücken freihalten. Kazi ist tough, schlau, kämpferisch, schlagfertig, aber in den richtigen Momenten hält sie sich auch mal zurück. Kazi ist für mich eine der tollsten Charaktere seit langem, sie ist sehr interessant, anfangs recht kühl und distanziert, aber hat auch einen Wandel hinter sich, der bemerkenswert ist. Nie war eine Mission zu groß, zu schwierig oder unmöglich, aber ihre neuste Herausforderung stellt selbst Kazi auf die Probe. Schon früh lernen wir auch Jase Ballenger kennen, welcher der Anführer, also Patrei seines Volkes ist. Auf seinen Schultern lastet ein großes Gewicht und er muss sich bekannten und unbekannten Feinden aus allen Richtungen stellen, die ihm das Leben nicht gerade leicht machen. Nicht lange ist sein Vater tot und die Last seines Titels erdrückt ihn bereits. Er ist sehr eng an seine große Familie gebunden, lebt im Reichtum und sorgt sich dennoch um das Wohl des Dorfes. Seine Situation ist geprägt von Traditionen und Erwartungen, dementsprechend bleibt ihm oftmals keine Wahl, denn als Patrei, muss er die Entscheidungen nach den Bedürfnissen anderer treffen. Ohne es zu wollen, kommen die beiden sich näher. Gezwungenermaßen müssen sie lernen miteinander umzugehen und einander zu vertrauen, denn wohl oder übel hängt ihrer Leben davon ab. Es war so spannend dabei zuzusehen, wie sich die Beziehung zwischen Jase und Kazi verändert beziehungsweise entwickelt. Von den anfänglichen Anfeindungen zu verstohlenen Blicken und leidenschaftlichen Küssen. Doch ihre Gefühle stehen unter keinem guten Stern, ihre Liebe soll einfach nicht sein, so viele Lügen, Vertrauensbrüche und Intrigen stehen zwischen ihnen. Kazi und Jase sind Protagonisten, die für das kämpfen, was ihnen wichtig ist und gehen mutig ihren Weg. Auch die Nebencharaktere in den Büchern, wie Kazis Rahtan Schwestern Synové und Wren sind greifbar gewesen und ihre Handlungen immer gut nachvollziehbar. Die zwei haben immer für ein paar tolle Momente gesorgt und die Beziehung zwischen den drei war unglaublich loyal und familiär. Aber auch altbekannte Charaktere, wie Lia, Rafe, Kaden, Pauline, Griz, Natiya und Eben trifft man wieder. Ich fand es schön zu sehen, wie es all diesen Charakteren in dieser Zeit ergangen ist und wer endlich zusammengefunden hat. Dadurch haben sich auch einige Fragen geklärt, die man eventuell nach dem Finale der „Die Chroniken der Verbliebenen“ noch hatte. Der Plot hatte leider hin und wieder seine Längen und ist weniger spannend gewesen als erhofft, vor allem im ersten Band erging es mir so, da wenig Action und Handlung vorhanden waren. Zum Glück ging das aber schnell vorbei und vor allem der zweite Band konnte mich unfassbar mitreißen, dort passierte alles Schlag auf Schlag. Neue Gefahren und Feinde kamen ins Spiel, alte Feinde wurden zu neuen Verbündeten und es stand das Leben aller auf dem Spiel. Das Buch entwickelte sich von einer Liebesgeschichte zu einem echten Meisterwerk mit allem Drum und Dran, es hat einfach nichts gefehlt, von Machtkämpfen, Intrigen, Verrat bis hin zu Magie war alles dabei. Die Spannung steigerte sich immer weiter und ich konnte es kaum erwarten die nächsten Kapitel zu verschlingen. Es gab unglaubliche Wendungen, alle Fragen wurden schlussendlich eindrucksvoll gelöst und alles endete in einem grandiosen Finale. Ich kann euch diese Dilogie nur ans Herz legen, wenn ihr wissen wollt, wie schließlich alles endet und was die Zukunft für unsere Charaktere bereithält.

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