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lea sophie

Posted on 6.11.2020

Rezension: Erstmal die Cover, die ich nicht allzu schön und passend finde. Meiner Meinung nach geben sie nicht wirklich den eigentlichen Inhalt wieder und wirken dadurch leider etwas kindlich und zu freundlich. Da gefallen mir die originalen Cover deutlich besser. Aber gut, der Inhalt konnte mich dafür umso mehr überzeugen. Die Geschichte um Feyre spielt in einer fiktiven Welt. Dazu befindet sich vorne im Buch eine wunderschöne Karte, der man entnehmen kann, wie die verschiedenen Orte heißen und welches Territorium, den Fae und welches den Menschen gehört. Die Fae sind ein faszinierendes Volk, mit so unterschiedlichen Wesen. Je nach Herkunft und Hof können sie komplett anders aussehen, so gibt es eben die abscheulichen Monster mit Reißzähnen und Klauen, die blau häutigen Fae, die Highlords und noch viele andere. Es waren meine ersten Bücher von Sarah J. Maas, umso gespannter war ich darauf das Reich der sieben Höfe endlich zu lesen, nachdem es so gelobt wurde und gefühlt jeder es egal, ob auf Bookstagram oder YouTube gezeigt hat. Ich konnte nicht mehr widerstehen und bin unglaublich glücklich darüber, es selbst gelesen zu haben, denn vorneweg: ES IST EIN MUSTREAD FÜR JEDEN ROMANTASY LIEBHABER! Der Schreibstil hat mir auf Anhieb gefallen, er umfasst eine tolle Mischung aus aufregenden Dialogen, Gedanken der Protagonistin, dem Beschreiben einer atemberaubenden und facettenreichen Welt, die man sofort vor Augen hat und ist dabei so flüssig und jedes Wort spannend. Bei diesem Schreibstil konnte man nur durch die Seiten fliegen und ich hatte dann auch mal in knapp fünf Tagen die komplette Reihe durch. Es hat mich sehr beeindruckt und gefesselt. Einfach ein großartiger Weltentwurf, der wahnsinnig bildhaft ist und mit seiner Außergewöhnlichkeit hervorsticht. Die Protagonistin Feyre hat mir sofort gefallen, denn schon im jungen Alter erlitt sie einen harten Schicksalsschlag, ihre Mutter starb und ihre Familie rutschte in die Armut ab. Das einzige, was ihr blieb, war der Wille zu überleben und sich alldem zu stellen, dabei musste sie ebenfalls ihre beiden undankbaren älteren Schwestern und ihren Vater, ohne Lebenssinn am Leben erhalten. Sie trug die alleinige Last und musste lernen zu kämpfen, jagen und zu töten. Ihr Leben nimmt von heute auf morgen eine enorme Wendung, als sie aus Versehen einen Fae umbringt und ihre Welt, sowie ihre hilflose Familie hinter sich lassen muss. Ich bewundere ihre Stärke, den Mut, ihren Eigensinn, die eiserne Entschlossenheit und wie sie dabei mit Situationen umgeht. Hin und wieder war sie etwas leichtsinnig und ihre waghalsigen Ausflüge und ihre scharfe Zunge brachten sie nicht nur einmal in Gefahr, doch das brachte nur ihre menschliche Seite zum Vorschein. Feyre erfährt nach und nach, was hinter den Fae steckt, entdeckt Geheimnisse und erforscht die Umgebung ihres neuen Zuhauses. Ihre Zuneigung zu den Fae, wächst und wächst mit jedem Tag, doch nicht alle Fae sind aufgeschlossen, freundlich und haben gute Absichten, was Feyre auch am eigenen Körper zu spüren bekommt. Sie wird von der Jägerin zu einer selbstbewussten jungen Frau. Sie ist schön und weiß es, sie ist weder schüchtern noch selbstverliebt, sie kämpft für das, was sie will und kann für sich selbst einstehen, ebenfalls kann sie Schläge einstecken, wenn es ihr einen Vorteil erschafft. Feyres Entwicklung hat mich ungemein beeindruckt! Denn sie ist nicht nur physisch, sondern psychisch eine ganz andere. Wiederbelebt in einen Körper, der stärker, schöner und unsterblich ist, geprägt von den schrecklichen Dingen, die ihr widerfahren sind und traumatisiert von den grausamen Dingen, die sie tun musste, um die zu retten, die sie liebt. Natürlich war vorhersehbar, dass die Zeit in Gefangenschaft und ihre Zerrissenheit durch das Leben bei Tamlin nicht spurlos an ihr vorübergegangen sind. Doch sie ist nicht mehr das junge Mädchen von damals, sondern die High Lady des Nachthofs. Sie hat in jedem Band eine riesige Entwicklung durchgemacht und ich finde es großartig, was schlussendlich aus ihr geworden ist. Ihre Dämonen sind ein ständiger Begleiter, doch sie weiß mittlerweile damit umzugehen. Rhysand der High Lord des Nachthofs...ich weiß nicht, was ich eigentlich noch dazu sagen soll. Anfangs mochte ich ihn echt nicht, aber im ersten Band hatte er auch nicht viele Auftritte, und wenn er auftauchte, trug er in diesen Momenten seine grausame und unerschütterliche Maske. Mit der Zeit fand ich ihn ziemlich aufregen und mysteriös, war gespannt, was hinter der Fassade steckt und nein, ich wurde nicht enttäuscht. Aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass Rhys eine solch bedeutende und heroische Rolle bekommt. Ich habe im ersten Band gedacht, dass er für einiges an Stimmung sorgt und den perfekten Antagonisten darstellt. Er nimmt einen großen Raum in diesem Buch ein, Tamlin Fans müssen enttäuscht werden, aber bei Rhys kann leider keiner mithalten. Punkt. Ich meine ich mochte ihn bereits in der Zeit unter dem Berg, aber was danach geschah, entfachte meine brennende Liebe für ihn. Er war für Feyre da, als niemand sonst es war, hat sie verstanden, wie kein anderer und hat ihr den Freiraum gelassen, als alle anderen sie eingeengt haben, hat ihr immer die Wahl gelassen, wo andere für sie entscheiden wollten und hat sie bedingungslos geliebt, mit allem was er hat. Ich glaube da konnte ich Rhys Gesicht erst richtig kennenlernen. Die verletzte, traurige, schöne Seele, die in ihm steckt. Endlich. Endlich hat er die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient! Was ich noch besser fand ist, dass er sich von Band zu Band immer mehr geöffnet hat und immer mehr von sich offenbart hat. Die Mauer, die er um sich erbaut hat, diente dazu, sein Reich, sein Volk und alles, was ihm wichtig ist zu schützen, selbst wenn er dafür leiden musste. Rhys ist so ziemlich ein Grund, warum Frauen immer so hohe Vorstellungen und Erwartungen an Männern haben, aber hachh Rhys ist nun mal Rhys. Einfach. Der. Perfekte. Bookboyfriend. Ich fand es toll, dass man mehr über seine Vergangenheit, seine Heimatstadt Velaris und seine Beweggründe erfahren hat und ihn so kennenlernen konnte, wie er wirklich ist: liebenswert, heldenhaft, aufopferungsbereit, zielstrebig, aber auch mächtig, temperamentvoll und autoritär, wenn er die Maske des High Lords aufsetzt. Er konnte mich restlos überzeugen. ICH LIEBE RHYSAND! Die Liebe zwischen Feyre und Rhysand ist unglaublich stark und ich spürte die Verbundenheit mit jeder gelesenen Seite. Die tiefgründigen Gespräche, die prickelnden Szenen, der liebevolle Umgang miteinander. Es hat einfach alles gestimmt von Anfang bis Ende, die Entwicklung zwischen den beiden, die langsam und zaghaft war, jedoch mit der Zeit immer aufregender und tiefer wurde. Endlich mal eine gelungene Seelenverbindung, wie ich sie mir vorstelle und so intensiv noch nie gelesen habe. Leider haben mich auch Charaktere sehr enttäuscht und ich hatte was anderes, besseres von ihnen erwartet. Die beiden Fae Tamlin und Lucien mochte ich anfangs sehr gerne, auch die zarte Liebe zwischen Feyre und Tamlin. Die Beziehung zwischen den beiden hat sich langsam aufgebaut und es wurde ein Gerüst für die weitere Geschichte errichtet, denn dadurch sind die einzelnen Stränge der Story zusammengelaufen und Feyre hat einen Weg eingeschlagen, der sie zu dem führt, was sie wirklich will. Im Verlauf habe ich meine Zuneigung und Respekt für Tamlin verloren, weil seine Taten einfach unverzeihlich und nicht nachvollziehbar waren. Luciens etwas sarkastische und freche Art mochte ich doch sehr, damit hat er mich sehr oft zum Schmunzeln gebracht. Auch die restlichen Charaktere, wie Rhysands Freunde/ Familie: Azriel, Cassian, Morrigan und Amren konnten mich sehr überzeugen. Ich mochte sie alle wahnsinnig gerne, da hinter ihren Geschichten mehr steckte, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Noch nie habe ich eine Buchreihe gelesen, in der ich selbst die Nebencharaktere so sehr mochte, hier haben sie nämlich alle den nötigen Tiefgang gehabt, waren alle einzigartig und wurden einfach für mich perfekt in das ganze Geschehen eingebracht. Sogar Nesta und Elain sind mir mit der Zeit ans Herz gewachsen. Die Verbindungen und großartigen Freundschaften dieser Charaktere haben mir eine riesige Freude bereitet und ich liebe die Atmosphäre, die diese Bücher dadurch erzeugt haben. Ich habe mit ihnen alle eine atemberaubende Reise durchgemacht, mit- gelacht, geweint, gefiebert, gefühlt und geliebt. Das epische Finale, bei dem einige Tränchen geflossen sind, in dem der König von Hybern seine Verbündeten sammelte und für den Krieg vorbereitete. Mehr Action und Spannung ging gar nicht, man ist nur von Wort zu Wort gehastet und hat die Realität komplett ausgeblendet. Außerdem fand ich es spannend, amüsant und toll, dass man in diesem letzten Band alle High Lords der Höfe kennenlernen konnte und im Verlauf der Reihe auch viel über die anderen Höfe erfahren hat. Das erzählerische Talent von Sarah J. Maas ist einfach unglaublich. Mit ihrem Schreibstil, der Atmosphäre, dem Weltentwurf, den unerwarteten Wendungen, brutalen Kämpfen, krassen Überraschungen, absolut unglaublichen Charakteren, sowie Entwicklungen erschuf sie ein komplexes und atemberaubendes Werk, dass ich nur jedem ans Herz legen kann. Ich sag nur: „Auf die Sterne, die zuhören – und die Träume, die wahr werden.“

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