lea sophie
Rezension: Crazy in love hat ein unfassbar schönes Cover, was nichts über den Inhalt verrät. Vielleicht war ich auch genau deswegen so gespannt darauf, es zu lesen. Der Schreibstil war unglaublich leicht und flüssig, vor allem für einen Debütroman war er sehr erfrischend und die Hingabe und Leidenschaft wurden perfekt auf Papier gebracht. Es hat mich kurzzeitig an die Maxton Hall Reihe von Mona Kasten erinnert, was ein Grund war es zu lesen, dennoch hat mich Crazy in love mit einer etwas anderen Story positiv überraschen können. Das ganze Buch war toll und spannend geschrieben und vor allem die Protagonisten hat die Autorin sehr authentisch und tiefgründig wirken lassen. Auch sehr gefallen hat mir der Perspektivenwechsel von Sasha und Ben, so konnte man beide besser kennen und lieben lernen. Vor allem der Kontrast zwischen ihren beiden Welten wurde so deutlich. Auf einmal wurden nicht nur Sashas Noten für die neue Elite-Schule zur Herausforderung, sondern auch der Schutz ihres Herzens. Denn Bens meergrüne Augen sind dafür geschaffen Mädchenherzen zu brechen und wie es scheint hat dieser ein Auge auf das neue Mädchen mit den wilden Haaren geworfen. Sasha war für mich ein Charakter, den ich ab dem ersten Augenblick sympathisch fand und einfach lieben musste. Ein Mädchen, dass ihren eigenen Weg ging und sich nicht verbiegen ließ, eine Person, die für ihre Träume kämpfte, vom Medizinstudium in Yale, um in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters zu treten. Sie wusste, was sie will und wie sie es erreichen kann, nämlich mit viel Ehrgeiz und harter Arbeit. Obwohl alles leichter wäre, wenn sie sich der High Society anpassen würde, ging sie ihren eigenen Weg, was sie in diesen Kreisen besonders auffällig machte. Sashas Liebe zum Cupcake backen und ihr Listenwahn waren einfach schöne Charaktereigenschaften, die man in sich selbst wiedererkennen konnte. Allgemein konnte man sich sehr gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Ihre Handlungen konnte ich in jedem Moment komplett nachvollziehen und sie hatte etwas Besonderes und Freundliches an sich, was mir sehr gefallen hat. Auch ihre Situation war gut vorstellbar, ihre anfänglichen Schwierigkeiten, allein in einer neuen Stadt, in der keiner sie wahrgenommen hat. Dann geriet sie auch noch in die Familie ihres Vaters, in der nicht gerade alle Mitglieder sie gern bei sich hatten. Vor allem da tat Sasha mir echt an einigen Stellen leid, dass ihre einzigen Bezugspersonen so weit weg waren und einfach alles nicht wirklich nach Plan lief. Dann auch noch dieser Schlag ins Gesicht, durch diese tiefe Abneigung ihrer Großmutter, ihres Onkels und ihrer Cousine Charlotte, die sie anfangs nicht sonderlich herzlich behandelte. Hier prasselten Vorurteile gegen Wahrheiten und nach einer Weile musste Sasha sich eingestehen, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Ihre Ausstrahlung war einfach überhaupt nicht überheblich und abgehoben, wie die ihre Mitschüler. Es gab schlussendlich auch nette Menschen an ihrer Schule, auch wenn diese erst nicht den Anschein machten. Glücklicherweise fand sie dann wundervolle neue Freunde, die ihr Geborgenheit schenkten und ihren Aufenthalt in der Schule und ihr neues Leben erträglicher machten. Ben verdrehte nicht nur Sascha, sondern auch mir schnell den Kopf und brachte mein Herz wild zum Pochen. Der anfänglich undurchschaubare Weiberheld mit den undefinierbaren Absichten entwickelte sich schnell zum Gegenteil. Ein Mensch mit Sehnsüchten und Träumen. Ein Herz, welches sich nach Liebe und Verständnis sehnte. Nicht nach den vielen oberflächlichen Frauen, die sein Vater ihm stets andrehen wollte. Ben war anders, als er nach außen zeigte. Sein Ziel Journalismus in Yale zu studieren war jedoch nicht leicht zu erreichen, denn sein Vater wollte ihn zu seinem Nachfolger ernennen und hatte die Zügel fest in den Händen. Das trieb Ben dazu im geheimen seine eigenen Pläne zu verfolgen und sich seinen Platz in Yale selbst zu verdienen, was ich unfassbar mutig fand. Er war zerrissen zwischen seinen Gefühlen und seinem Leben, das überhaupt nicht seinen Vorstellungen entsprach und dann traf er auf Sasha, die seine Wahrheit kannte und mit einem Wort hätte alles zerstören können. Anfangs war ich mir über seine Absichten sehr unsicher, denn man wusste nicht, was ihm wichtiger war. Frei von seinem Vater sein und frei von seinen Verpflichtungen oder seine aufkeimende Liebe zu Sasha. Beide entstammen unterschiedlichen Familien, doch vom ersten Moment an funkte es zwischen den beiden. Ein kleines Winken der Neuen, ein Blick des beliebtesten Jungen, ein Moment, der für beide alles veränderte. Zwei unterschiedliche Personen, die sich beide ihre Gefühle nicht eingestehen wollen und verbissen versuchten ihre Ziele im Fokus zu halten. Es war sehr realistisch, dass ihre Beziehung sich nur langsam und mit Kleinigkeiten aufgebaute. Die Treffen im Café, die verspielten und frechen SMS-Chats, die mich zum Schmunzeln brachten. Ihr „erstes Date“ im Planetarium war unbeschreiblich romantisch und die Wette zwischen den Beiden eine Ausrede, um sich zu sehen. Einfach eine total gute Idee! Von allem genau die perfekte Dosis, um mich süchtig zu machen. Die Gedanken- und Gefühlswelt trafen mich mit voller Wucht, ein unfassbar genialer Auftakt. Es wurden Sorgen, Ängste, Unsicherheiten, aber auch Wünsche, Träume und Hoffnungen der beiden Protagonisten thematisiert, im Zusammenhang mit Familie, Freunden und der großen Liebe. Denn die Beiden spielten mit dem Feuer und es war nur eine Frage der Zeit, wann sie sich daran verbrennen würden. Wie wir gelernt haben, sind, alte Gewohnheiten nur schwierig abzulegen und Unsicherheiten fast unmöglich zu überwinden. Band 2 werde ich definitiv lesen, denn ich will unbedingt wissen, wie es mit Ben und Sasha weitergeht. Ebenso gespannt bin ich darauf, was es mit Saschas Familiengeschichte auf sich hat und was wirklich dahintersteckt. Das Ende hatte nämlich einen wirklich super fiesen, aber absolut genialen Cliffhanger, der mich schockiert zurückgelassen hat. Ich denke ich bin gerade in einem ebenso großen Gefühlschaos, wie Ben und Sasha zurückgelassen worden. Lest alle das Buch, wenn ihr euch traut ;)