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dianae E

Posted on 5.11.2020

Robyn Carr – Wintermärchen in Virgin River Nach einer mehrwöchigen Suche findet Marcie, die vor einem Jahr ihren Mann verlor, endlich Ian Buchanan. Ihr Mann Bobby und Ian waren bei den Marines und gut befreundet, bis es eines Tages nötig wurde, Bobby schwer verletzt aus dem Krieg zu seiner Frau zu bringen. Ian will nicht an die schmerzhafte Zeit denken und schon gar nicht will er, dass sich Marcie ihm aufdrängt und ihm Fragen zur Vergangenheit stellt. Doch Marcie lässt nicht locker und beide müssen sich der Vergangenheit stellen... Ich kannte bisher noch kein Buch von Robyn Carr und „Wintermärchchen in Virgin River“ gehört zu einer Reihe, deren Bücher aber eigenständig gelesen werden können. Obwohl es Rückblicke auf andere Familien und Liebespaare gibt, hatte ich keine Probleme der Geschichte zu folgen. Am Anfang war ich auch sehr begeistert von der fesselnden, lockerleicht erzählten Winter-/Weihnachtsgeschichte die mich schnell in ihren Bann ziehen konnte. Ab ca Seite 100 zog sich dann leider die Geschichte, wiederholte sich in ihren Äußerungen und wurde etwas mühselig, da sie an Tempo und Spannung verlor. Das fand ich sehr schade, vor allem weil mich die Geschichte nicht wiederfinden konnte. Die Charaktere sind detailreich dargestellt, aber gerade Marcie, die mir am Anfang so stark und energisch vorgekommen ist, die aus den richtigen Gründen Ian aufgesucht hat, die sich aufopfernd um ihren schwerstkranken Mann gekümmert hat, hat mich dann plötzlich genervt, weil sie in vielen Dingen übergriffig wurde. Ein Beispiel: Er möchte in die Kirche, sie will unbedingt mit und bittet und bettelt so lange, bis er sie mitnimmt nur um sich dann nicht an die Vereinbarung zu halten. Oder er bittet sie um etwas, und sie will auf Biegen und Brechen das Gegenteil. Ich denke, Ian war schon selbst in der Lage, bestimmte Dinge zu sehen, auch wenn er ein Weilchen dazu brauchte. Ob hier die Holzhammer-Methode die richtige war, wage ich zu bezweifeln und so konnte mich auch das Finale leider nicht überzeugen. Ian ist brummig, leidet an posttraumatischer Belastungsstörung, man merkt eigentlich früh, dass er irgendwas für Marcie empfindet sich aber energisch dagegen wehrt. In einigen Dingen widerspricht er sich, aber das ist okay, und hat mich eigentlich auch nicht gestört, denn er muss erst mal wieder zurück zu sich selbst und ins Leben finden. Die übrigen Dorfbewohner aus Virgin River habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Vor allem Mel war mir auf Anhieb sehr sympathisch. Die Schauplätze waren sehr gut beschrieben, ich mochte den Flair der Berge und des kleinen Städtchens. Die Story hat mir anfänglich gut gefallen, verlor mich aber leider, und hat mich auch nicht wiedergefunden. Das ist schade, denn die Geschichte hatte viel Potenzial, das gerade im letzten Drittel verschenkt wurde. Natürlich ist das nur meine Meinung, und ich kann das Buch trotzdem eingeschränkt weiter empfehlen. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass die Dynamik zwischen Ian und Marcie etwas stimmiger wäre. Wer aber plötzliche Weihnachtswunder mag, und es zwischendurch mit der Spannung nicht so genau nimmt, wird mit dieser Geschichte sicherlich zufrieden sein. Das Cover ist weihnachtlich und passt zum Inhalt der Geschichte. Fazit: Seichte Weihnachtsgeschichte, mit schwächerem Mittelteil und Finale. Knappe 3 Sterne.

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