patricianossol
„Mein Name ist Tom Döbbe, aber innerhalb der Mauern vom Paradies nennen sie mich Mozart, seit ich in der ersten Woche in der gefühlsarmen Leere des Innenhofs meine Runde gedreht und dabei ständig das Allegro aus Eine kleine Nachtmusik gepfiffen habe.“ (Auszug aus dem Buch) Mit diesen Worten beginnt meine Geschichte, die Buchautorin Astrid Korten zu Papier gebracht hat. Ich war ein erfolgreicher Werbe-Macher mit eigener Agentur und einem Porsche, bevor ich wegen Mordes angeklagt und verurteilt wurde. Nun sitze ich im Todestrakt und warte auf mein Ende. „Goodman meint, ich solle alles aufschreiben, denn Geheimnisse gedeihen nicht in der kalten schwarzen Erde.“ (Auszug aus dem Buch) Der Wärter bringt mir eine alte Schreibmaschine in die Zelle und so beginne ich mein Leben Revue passieren zu lassen. Zum einen erzähle ich von meiner Frau Helen und zum anderen von Amal, der seltsamen jungen Studentin, mit der ich eine außereheliche Affäre angefangen habe. Ich bin besessen von ihr und es ist nur eine Frage der Zeit, bis mein Doppelleben in einer Katastrophe mündet. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen, denn Sie wollen die „Seelen unter dem Eis“ bestimmt selbst entdecken. Seien Sie gewiss - nichts ist, wie es scheint! Noch nicht überzeugt? Hier die Meinung einer Leserin: Tom Döbbes Geschichte, hat mich vom ersten bis zum letzten Satz gefesselt. Ich habe das Buch in Rekordzeit gelesen. Die Handlung springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Tom sitzt in der Todeszelle, zählt die Tage und Stunden bis zur Vollstreckung seiner Strafe. Er berichtet sachlich nüchtern aus seinem Leben, analysiert dabei, wie er in diese Situation gekommen ist. Das wirkt beklemmend auf mich. Kein Ausweg in Sicht! Tom weckt in mir starke Emotionen. Obwohl er ein verurteilter Mörder ist, mag ich ihn. Generell sind die Charaktere gelungen ausgearbeitet, wobei mich der Wärter Goodman am meisten beeindruckt hat. Amal ist in eine fiese Rolle geschlüpft. Diese verkörpert sie jedoch überzeugend. Überhaupt ist die Geschichte genial ausgetüftelt und überrascht mit interessanten Wendungen. Astrid Korten greift ein heikles Thema auf und bindet es glaubwürdig in ihrer Story ein. Ich habe eine gute Vorstellung von den örtlichen Gegebenheiten. Es fühlt sich real an. Die Autorin lässt ihre Leser in die Abgründe menschlicher Seelen blicken, die dunklen Seiten der Anziehungskraft spüren und erleben, was Verrat aus Habgier anrichten kann. Das ist einerseits irre spannend, andererseits stimmt es mich nachdenklich. Warum wird die Todesstrafe immer noch verhängt und vollstreckt. Sind die Richter dann nicht auch Mörder?... Viele Fragen und Bilder schwirren mir durch den Kopf. „Seelen unter dem Eis“ hat das Zeug zum Bestseller. Ein herausragender Thriller, der mir nahe geht - intensiv, klug und mitreißend.