Booksurfer
Kein Setting ist so wandelbar wie das Wunderland und als großer Fan der Geschichte war ich natürlich sehr gespannt darauf was Fanny Bechert aus der Geschichte gemacht hat. Die Idee klingt jedenfalls schon mal sehr interessant: Andrew ist Mitte zwanzig, Computer Nerd mit Nickelbrille und alles andere als ein Superheld. Er verbringt seine Zeit am liebsten als Avatar in der virtuellen Welt bis zu jenem verhängnisvollen Tag als ihm die Hasen Bardame Lola über den Weg läuft. Dank ihr landet er in einem Paralleluniversum, genauer gesagt in Ludens City. Dort leben allerhand Fabelwesen und durchgeknallte Gestalten die allerdings Unterdrückt werden. Andrew soll nun den Helden spielen, um Ludens City zu befreien und Andrew fragt sich nicht das erste Mal, ob er inzwischen verrückt ist wie ein Hutmacher... Ich hatte von Fanny Bechert ja schon Countdown to Noah gelesen und hier konnte sie mich schon richtig begeistern. Auch ihre Idee zum Wunderland finde ich echt gelungen. Wie bei Christina Henry ist die Geschichte deutlich erwachsener und brutaler allerdings nicht ganz so blutig. Dafür mochte ich die Atmosphäre in Ludens City sehr gerne. Diese triste, düstere der Fabrikstadt konnte mich überzeugen, da es der Autorin gelingt die Elemente aus der Originalgeschichte neu zu erfinden und in ihre Geschichte einfließen zu lassen. Mit Andrew hatte ich zu Beginn leider ein bisschen Probleme, da ich nicht wirklich mit ihm warm geworden bin, das legte sich allerdings im Laufe der Geschichte, dennoch ist er nicht mein Lieblingscharakter. Dafür gibt es den Hasen Lola und natürlich Ginger, beide Charaktere kennen wir aus Alice im Wunderland dennoch sind sie hier komplett unterschiedlich aufgebaut was mir echt gut gefallen hat. Vor allem die Idee mit den Migwicks fand ich toll, da sie der eigentliche Grund für Andrews auftauchen sind. Es gibt aber noch deutlich mehr Nebencharaktere, die einem in der Geschichte begegnen und die Fanny Bechert geschickt in die Geschichte eingebaut hat. Der Schreibstil ist einfach toll, er ist einfach gehalten und man kann sich dadurch leicht der Geschichte hingeben da ein toller Lesefluss entsteht der einen durch die Geschichte trägt. Die Geschichte braucht am Anfang ein bisschen um in die Gänge zu kommen doch dann schlägt sie den Leser total in ihren Bann und lässt einem bis zum Ende nicht mehr los. Andrew im Wunderland 1 ist ein toller Auftakt der einen in eine völlig neuartiges Wunderland entführt. Die düstere und dreckige Atmosphäre und die liebevoll gestalteten Charaktere können hier besonders überzeugen. Der Cliffhanger am Ende lässt einen nach Band 2 lechzen und ich bin sehr gespannt wie es mit Andrew weiter geht. 4 von 5 Sternen