Rebecca
Rezension: „Velvet Nights“ von Emily Key Das Cover bildet eine Frau im BH gekleidet und einen Mann mit freiem Oberkörper ab. Sie hat die Hand an seinem Hals, ihrer beider Lippen stehen kurz vor einer Berührung. In Kombination mit dem Titel „Velvet Nights – Du gehörst mir“ versprüht die gesamte Darstellung ein sehr erotisches und verführerisches Flair, was auf eine äußerst heiße Story hoffen lässt. Charaktere Protagonistin Cynthia Roberts habe ich zunächst als ziemlich eingebildete und unausstehliche Person kennengelernt, die überall nur auf Sex aus ist. Sie ist arrogant, zeigt gegenüber anderen wenig Verständnis und das wahrscheinlich nur, weil sie selbst eine schwere Vergangenheit hinter sich hat. Und auch nachdem sich ihre Hintergründe endlich offenbart haben muss ich gestehen, dass ich sie nur wenig sympathischer fand und leider nicht vollständig in sie eintauchen und ihre Beweggründe für ihr Verhalten nachvollziehen konnte. Marc Paxton – ein alter Schulkamerad von Cynthia – hat über die Jahre seit seinem Schulabschluss viele Erfolge aus eigenem Antrieb erreicht. Einerseits ist er ein totaler Macho, aber andererseits hat er auch eine recht ernste und einfühlsame Seite an sich, die es sich lohnt zu ergründen. Wenn ich beide Protagonisten im Vergleich sehe, war Marc eindeutig derjenige, mit dem man wesentlich ernsthaftere und erwachsenere Unterhaltungen führen konnte und auch seine Überlegungen waren immer recht strukturiert und verständlich. Trotzdem bin ich leider auch mit ihm nicht vollständig warm geworden. Beide Charaktere waren für mich sehr oberflächlich gestaltet, legten ein wahnsinnig anstrengendes und kindisches Verhalten an den Tag, sodass ich mir zeitweise nicht vorstellen konnte, es überhaupt mit Erwachsenen zu tun zu haben. Schreibstil und Handlung Der Schreibstil von Emily Key ist unglaublich bildhaft und direkt. In Kombination mit der lockeren Wortwahl ein wahrlicher Genuss. Erzählt wird „Velvet Nights“ in der ersten Person aus den Perspektiven von Cynthia und Marc in abwechselnder Reihenfolge. Der gesamte Stil der Autorin sorgte dafür, dass ich die Geschichte sehr angenehm und flüssig lesen könnte und sie somit auch innerhalb weniger Tage komplett verschlungen hatte. Die Handlung betrachtend war die Story inhaltlich recht authentisch gestaltet und die Charaktere waren auch überzeugend ausgearbeitet. Die Geschichte in „Velvet Nights“ bot viele verschiedene Facetten von Spannung über Humor, von emotional zu extrem heiß. Die Anziehung und Leidenschaft zwischen den Protagonisten waren deutlich anhand des intensiven Knisterns zwischen den beiden zu spüren. Leider verlor die Geschichte zwischendrin stark an Handlung, da viele erotischen Szenen in den Vordergrund traten und somit die Grundhandlung komplett ausblendeten. Das Ende brachte durch das ein oder andere Missverständnis noch ein wenig Schwung mit rein, konnte damit allerdings nicht mein ‚Problem‘ mit der restlichen Handlung aufwiegen. Fazit Trotz verschiedener genannter Mängel war „Velvet Nights“ wieder mal ein tolles Buch von Emily Key. Auch wenn mir die Protagonisten nicht so ganz zugesagt haben, war es trotzdem eine prickelnde Geschichte, in die man sich teilweise gut fallen lassen konnte. Ich bin gespannt auf mehr von der Autorin. Bewertung: 4 von 5 Sternen