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Chief Propaganda Officer

Posted on 2.11.2020

Was haben wir denn hier? Ein Backbuch? Einen Almanach des Brotes? Eine Liebeserklärung an die Berge und ein einfaches Leben? Alles das und noch mehr. Ich bin ja ein bekennender Fan von Lutz Geißlers Rezepten und seiner Art des Brotbackens und seit ich seinen Blog und seine Bücher kenne, kommen mir so gut wie gar nicht mehr gekaufte Brote ins Haus. Ich war gespannt auf sein neuestes Werk und ich wurde geradezu erschlagen. (Im wahrsten Sinne des Wortes, der Postbote legte das Meisterwerk auf der Fensterumrandung ab und als ich es nehmen wollte, kam mir der 2,5-kg-Klopper von selbst entgegen.) In diesem Buch finden sich nicht nur unzählige Rezepte aus verschiedenen Mehlen und Sauerteigen. Es gibt eine Einführung in die Bergwelt, in die geologischen Gegebenheiten der Umgebung, die Geißler für seine Schulungen wählte, die Liebeserklärung eines gelernten Geologen. Dazu ein historischer Abriss und viele, viele Panoramabilder sowie Erzählungen der interessantesten Menschen, die bei den Kursen aufschlugen. Aber dann geht es los. Ob man lieber Sauerteigbrote mag, lieber welche aus Roggen/Weizen/Dingel- oder sonstwelchen Mehlen, Geißler und seine Kursteilnehmer haben für jeden was im Angebot. Auch Kuchen und Feingebäck profitieren von der Art des geduldigen Brotbackens. (Und Art meine ich hier in jeder sprachlichen Hinsicht.) Ich habe mir für das Buch, die Rezepte, die Brote und Kuchen Zeit genommen. Habe in jedem Unterkapitel mindestens ein Rezept ausprobiert. Und obwohl ich wirklich kein bekennender Fan von Sauerteigen bin, testete ich sogar diese. Und wisst ihr was? Es funktioniert. Der Vorteil all dieser Brote: Sie brauchen Zeit. Der Nachteil all dieser Brote: Sie brauchen Zeit. Und Vorbereitung. Und manchmal Geduld. Aber man wird belohnt. Und man kann sich ruhig selbst trauen zu experimentieren, falls man nicht alle Zutaten daheim hat. Vielleicht geht mal ein Brot nicht so perfekt auf wie im Buch. Vielleicht ist es dunkler oder heller. Aber: Sie schmecken. Alle. Und das ist mehr, als man von vielen gekauften Broten behaupten kann. Gibt es was zu bemängeln? Vielleicht. Vielleicht, wenn man nicht ganz so ein Fan von Sauerteigen ist, dass es in diesem Buch die Mehrzahl der Brote aus Sauerteig besteht. Aber wer sich - wie ich - überwinden kann, sie zu probieren, wird nicht enttäuscht werden. Von daher bekommt dieses Brotbackbuch genau die Liebe von mir, die es verdient.

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