leser79
Rasanter Thriller Bei dem Buch „Capitana“ von Melissa Scrivner Love stolpert der Leser/ die Leserin von Anfang an mitten ins Geschehen. Man taucht mit drei Highschool-Schülern, für die all dies noch Neuland ist, in die Drogenszene ein und lernt Lola kennen, die dort die Fäden in der Hand hält. Obwohl schnell klar wird, dass Lola eiskalt Menschen erschießt, die ihre Macht untergraben könnten oder gefährden, erlebt die Leserschaft sie gleichzeitig als liebevolle Mutter, die mit Einfühlungsvermögen und Bescheidenheit dafür sorgt, dass es ihrer Familie und ihrem Umfeld gut geht. Somit lädt diese Hauptfigur vor allem die Leserinnen unausweichlich dazu ein, sich mit ihr zu identifizieren und sich gemeinsam mit ihr in der eiskalten Drogenwelt über Wasser zu halten. Die fragile Souveränität, die Lola zu Beginn des Romans innezuhaben scheint, wird durch mehrere unvorhergesehene Ereignisse mit einem Mal erschüttert und die Protagonistin findet sich in einem Kampf um Macht, Leben und Tod wieder. Die rasante Geschichte gönnt dem Leser/ der Leserin kaum eine Pause – Scrivner Love beschreibt packend, anschaulich und ungeschönt die knallharte Wirklichkeit im Drogenmilieu – nichts für schwache Nerven, aber so fesselnd und faszinierend, dass man dieses Buch kaum aus der Hand legen kann.