buecherzeile
"Never Doubt" von Emma Scott erzählt die rührende Geschichte von Willow und Isaac, die ihre Zuflucht im Theaterspielen finden. Nur dort können sie ihre verborgenen Gefühle zum Ausdruck bringen. Da ich ein großer Fan von Emma Scott bin, musste ich "Never Doubt" unbedingt lesen, obwohl der Klappentext mich diesmal nicht überzeugen konnte. Ich interessiere mich nicht für die Theaterwelt und kenne mich auch nicht mit klassischen Theaterstücken wie hier beispielsweise der Tragödie "Hamlet" von William Shakespeare aus. Auf Grund dessen fiel es mir auch schwer den Einstieg in die Geschichte zu finden. Es wird viel über gewisse Theaterstücke geredet und auch daraus zitiert, was mir das Lesen auf den ersten circa 150-200 Seiten erschwerte. Erst danach konnte ich mich darauf einlassen und lernte auch diese Geschichte zu lieben. Der Schreibstil ist sehr gefühlvoll. Ich konnte mich in die beiden Hauptfiguren Willow und Isaac sehr gut hineinversetzen. Die beiden, aber auch die Nebenfiguren, wirkten glaubwürdig und unglaublich nah. Die Kleinstadt Harmony und insbesondere die Umgebung rund um das HCT (Harmony-Community-Theater) konnte ich mir bildlich sehr gut vorstellen. Auch die dort herrschende Atmosphäre war zu spüren. Die Protagonisten tragen beide eine große Last auf ihren Schultern. Willow hat mit einer Vergewaltigung, die ihr ganzes Leben über Nacht veränderte, zu kämpfen und Isaac mit dem Tod seiner Mutter und seinem nun alkoholabhängigen und gewalttätigen Vater. Die Widmung zu Beginn des Buches lässt solche Inhalte schon erahnen, aber eine konkrete Triggerwarnung gibt es nicht. Die Geschichte ist klar strukturiert und die Kapitel bauen aufeinander auf. Die Spannung nimmt dabei stets zu und gerade die letzen 200 Seiten waren spannend und sorgten noch für die ein oder andere Überraschung. Zu guter Letzt hat mir die Geschichte dann doch gut gefallen. Sie ist anders, aber dennoch lesenswert, wenn man sich darauf einlassen kann. Leser und Leserinnen, die mit Never Doubt ihr erstes Buch von Emma Scott gelesen haben und eher enttäuscht waren, möchte ich deswegen "The Light in Us" und "All In" ans Herz legen, um sich von der Autorin überzeugen zu lassen.