gletscherwoelfchen
Das Einzige, was Rose noch in Hallowing hält, ist ihr Vater Aban. Zu viel Schlechtes musste sie schon in dem kleinen Dorf erfahren, zu oft wurde sie bereits enttäuscht. Doch als Aban plötzlich verschwindet und Rose ihr kleines Häuschen in Schutt und Asche gelegt vorfindet, bleibt ihr nichts anderes übrig, als Hallowing gemeinsam mit dem Schattenbändiger Marcus und der Horrorpuppenspielerin Samara zu verlassen und sich auf die gefährliche Suche nach ihrem Vater zu begeben... Direkt zu Beginn des Buches ist mir der sehr angenehme Schreibstil des Autors ins Auge gesprungen. Chris Weigel schreibt zwar flüssig und humorvoll, baut aber häufig dennoch eine gewisse Komplexität mit ein. So bin ich in der Geschichte recht schnell vorangekommen. Negativ anmerken muss ich an dieser Stelle allerdings, dass mir oft ein wirklicher roter Faden gefehlt hat. Es passiert unheimlich viel während der Reise von Rose, Marcus und Samara, allerdings hätte ich mir gerne eine stärkere Verknüpfung der einzelnen Ereignisse gewünscht. Leider hat das Beschriebene dazu geführt, dass ich immer wieder aus der Geschichte rausgekommen bin und "Schattenspiegel" so eher ein Buch für zwischendurch für mich wurde. Die Charaktere konnten das nur zum Teil wieder rausreißen. Rose war mir zwar überaus sympathisch - sie wurde total toll ausgearbeitet und ich fand es toll, dass sie keine vollkommen runde und langweilige, sondern eine Figur mit ihren ganz eigenen Ecken und Kanten war. Die anderen Charaktere waren mir auch sympathisch und vor allem authentisch - keine Frage -, dennoch hat mir oftmals das gewisse Extra gefehlt. Ich hätte gerne einen noch weitreichenderen Einblick in ihre Gedanken, Gefühle und vor allem Motive erhalten. "Schattenspiegel" war für mich ein nettes Buch für Zwischendurch, mehr leider aber nicht. Schade eigentlich, denn dieses Buch hätte definitiv Potenzial und auch zahlreiche vielversprechende Passagen gehabt. Vor allem für echte Halloweenliebhaber! 3/5 Sterne