Maya Rottenmeier
Der Winterzauber Finnlands hüllt mich ein! Um was es geht: Das It-Girl Zoey wird im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms nach Finnland verbracht und trifft dort auf die Realität, die man Leben nennt. Sie macht Bekanntschaft mit dem hässlichen Wort „Arbeit“, denn arbeiten musste sie in ihrem bisherigen Leben nicht. Mit viel Spaß in den Backen begleite ich Zoey nach Finnland, oder halt, Cora, aber das muss unter uns bleiben. Ihr wisst ja: Zeugenschutz! Zu den Figuren: Zoey Hartford ist 19 Jahre alt und lebte bisher in New Jersey in einer Blase aus Puderzucker und Glitzer, die ihr Vater durch sein Handeln jäh zerplatzen ließ. In der eisigen Welt Finnlands darf sie nun ihre Zeit totschlagen und ihren wahren Kern finden und da gibt es jede Menge zu entdecken. Im Land der tausend Seen ist sie als Cora Bryce unterwegs und Cora ist stur, kämpferisch, engagiert, begeisterungsfähig und mitfühlend. Shane Bryce ist 20 Jahre alt und führt mit seinen Eltern die größte Rentierfarm Lapplands. Er ist ein Mann, der anpackt, sich für nichts zu schade ist und offensichtlich eine Schwäche für das Prinzesschen aus New Jersey hat. Mir gefällt es ausnehmend gut, wie er mit ihr fertig wird, ihren Ehrgeiz kitzelt und unvergessliche Momente bereitet. Er hat ein feines Gespür für die Stimmung anderer und ihm bleibt nicht viel verborgen, im Gegenzug hütet er aber seine Vergangenheit wie einen Schatz und spricht nicht darüber. Die Entwicklung von Zoey ist enorm und es ist beeindruckend, wie sie selbst aus Rückschlägen Kraft zieht. Ich habe mich mit beiden Figuren identifiziert und genieße die lebendigen Dialoge zwischen ihnen. Die Umsetzung: Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und emotional. Mich begeistert, wie konzentriert die Story ist und somit die 254 Seiten absolut ausreichend sind, um mich zu unterhalten, zu fesseln, meinen Herzschlag zu erhöhen und zum Lachen zu bringen. Sogar mit etwas Crime werde ich verwöhnt. Eine gelungene Mischung, wie ich sie beim Lesen liebe. Nebenbei schleicht sich jede Menge Weihnachtszauber in die Seiten, mehr, als in manch weihnachtlichen Liebesroman, denn das hier ist ein Winterroman, der zufällig den Monat Dezember streift. Ich erlebe alles aus der Ich-Perspektive von Zoey in der Vergangenheit. Woods schenkt mir ein grandioses Setting, samt Polarlichterleuchten, Rentieren und Schnee. Überall ist die weiße Pracht und ich ziehe beim Lesen immer wieder die Decke fester um meinen Körper, weil es mich glatt fröstelt, so hautnah erlebe ich alles mit. Die Winter in Finnland sind eben andere als die in unserer gemäßigten Zone. Bei Shanes Familie fühle ich mich total wohl und genieße jede Leseminute. Mein Fazit: Nordlichtglanz und Rentierglück, ist eine Lovestory, die ohne Kitsch auskommt und den honigsüßen Geschmack, den ich beim Lesen auf den Lippen schmecke, rein aus der Schönheit der Umgebung zieht. Es ist ein Traum, denn alles ist weißpudrig bedeckt, dazu ein Polarlichterspektakel am Himmel, zwei Protagonisten zum Lachen, Weinen und absolut zum Gernhaben und obendrein eine Handlung, die mich bis zum letzten Buchstaben toll unterhält. Wer sich für wenige Stunden gerne in den finnischen Winter entführen lassen möchte und dabei vor schwerer Arbeit nicht zurückschreckt, liest hier genau richtig. Um die knisternden Gefühle von Shane und Zoey aus erster Reihe zu erleben, nehmt bitte das nächste Rentiergespann und losgeht der Spaß. Von mir erhält das Buch 5 glückliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.