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woerterwald

Posted on 31.10.2020

„Doggerland“ von Daniel Bleckmann (Rezension) Als die Geschwister Lex und Leya im Wattenmeer auf einige rote Felsen erinnern, die mit viel Fantasie aussehen, wie ein verfallenes Tor, denken sie sich erst einmal nicht viel dabei. Immerhin ist es ja „nur“ die Nordsee und kein exotischer Tempel. Doch dann werden sie in der Zeit zurückgeworfen, an einen Tag ungefähr 8 000 Jahre vor ihrer Geburt. Da ihre Eltern Archäologen sind, wissen sie, was das bedeutet: Sie sind in Doggerland gelandet. Eine Insel, die es wirklich gegeben hat und die vor einigen Jahrtausenden in der Nordsee versank. Gemeinsam mit dem Steinzeitjungen Alif tauchen sie in diese längst vergangene Welt ein und versuchen gleichzeitig, einen Weg zurück zu finden, als sich plötzlich ein neues Problem offenbart: Der Untergang Doggerlands hat 8 000 Jahre vor ihrer Geburt begonnen. Und sie sind genau an diesen Zeitpunkt zurückgereist. Nicht nur das Leben ihrer neuen Freunde steht auf dem Spiel – sondern auch ihr eigenes. Doch dürfen sie wirklich die Vergangenheit beeinflussen? Spannungsbogen: 5/5 Die Geschichte hat eine sehr schöne und gut verständliche Einleitung, kommt aber auch zügig zum Punkt, so dass keine Langeweile entsteht. Anhand der Zusammenfassung oben kann man wohl sehen, dass es sehr viel Konfliktpotential gibt und das wurde auch klasse ausgeschöpft. Außerdem war es sehr interessant, etwas über Doggerland zu lernen – das es übrigens wirklich gegeben hat. Auf dem Instagram-Account von Daniel Bleckmann findet ihr übrigens einige Infos dazu. Idee & Logik: 5/5 Obwohl ich schon viele Bücher über Zeitreisen gelesen habe, fand ich dieses besonders gut. Vielleicht einfach, weil die Zeitreise zwar ausschlaggebend für die Handlung ist, es sich aber nicht darum dreht, wie sie funktioniert, sondern stattdessen darum, wie sie in der Vergangenheit überleben. Gerade das Ende war mal etwas ganz anderes und wirklich wunderschön. Charaktere: 4/5 Mit Lex und Leya hat man ein Zwillingspaar, das unterschiedlicher kaum sein könnte. Er als Gamer mit Herz und Seele, der meistens nicht nachdenkt, sondern instinktiv handelt. Und sie, als Aktivistin, die nie ihr Ziel aus den Augen verliert. Beide entsprechen recht stark ihren Stereotypen, was ich ein wenig schade fand, da Lex dadurch ziemlich klischeehaft wirkte. Dafür machen sie beide eine sehr schöne Charakterwandlung durch und man gewöhnt sich auch recht schnell an Lex‘ Sprache. Atmosphäre: 5/5 Die Atmosphäre war wirklich auf dem Punkt, gerade durch die Szenen von dem Steinzeitjungen Alif. Schreibstil: 5/5 Daniel Bleckmanns Schreibstil ist einfach, aber auch nicht zu kindlich. Ich liebe die Art, wie er Dinge so beschreibt, dass man sie sich zwar gut vorstellen kann, aber auch noch viel Platz für die eigene Vorstellungskraft bleibt. Meine Meinung: Auch sein zweites Buch konnte mich komplett überzeugen. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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