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woerterwald

Posted on 31.10.2020

„Hope“ von Peer Martin (Rezension) „Mathis Martin, Kanadier, Möchtegernjournalist“ (Zitat Seite 5, Zeile 21) hat eine Idee, die alle anderen für verrückt halten. Verrückt, idiotisch und definitiv zu gefährlich. Allen sagen sie ihm das – vor allem seine Freundin Florence. Doch Mathis lässt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen: Er wird von Afrika nach Nordamerika reisen. Und zwar zusammen mit Flüchtlingen. Er hat sich informiert, viel gelesen, alles recherchiert. Trotzdem weiß er nichts über das, was ihm bevorsteht. Das wird ihm klar, als er Hope trifft. Ein kleines Kind, an dessen Seite er durch die Staaten reisen wird. Mathis möchte die Wahrheit erfahren, möchte, dass die Menschen mit ihm reden. Hope möchte fliehen, nicht gefunden werden und sein Geheimnis wahren. Beides entpuppt sich schwerer als gedacht. Das eine, weil Mathis das Wissen, das hier von Nöten ist, fehlt. Das andere, weil dieses Geheimnis, das Hope waren möchte, tödlich ist. Dennoch machen sie sich auf die Reise von Südafrika durch Nordamerika, ertasten nach und nach sowohl Vergangenheit und Zukunft, und erfahren von den Missständen dieser Welt. Rassismus, Ausbeutung, Unterdrückung, Klimawandel, Schreckensherrschaft. Anbei gibt es immer mal wieder Informationsmaterial über verschiedene Themen, so dass auch man selbst als Leser*in etwas darüber lernt. Spannungsbogen: 5/5 Ich war von der ersten Seite an komplett dabei. Das Buch ist schonungslos und erzählt mehr als nur eine einzelne Geschichte. Es gibt immer wieder unerwartete Wendungen, neue Gefahren oder alte Bedrohungen, die näher kommen Idee & Logik: 5/5 Ein Buch wie dieses habe ich noch nie gelesen – und das will was heißen. Die Idee ist wirklich etwas ganz Besonderes und bietet die Möglichkeit, mehr über diese unglaublich wichtigen Themen zu erfahren. Charaktere: 4/5 Auch die Charaktere haben immer eine Überraschung parat. Sie sind keine MarySues, trotzdem alle weitestgehend sympathisch und ihre Entwicklungen sind teilweise echt krass. Manchmal hat mir leider ein wenig Bezug zu Mathis gefehlt, da das Buch, trotz der Ich-Perspektive, mit einem gewissen Abstand zu den Charakteren geschrieben wird. Atmosphäre: 4/5 Auch die Atmosphäre hat unter diesem Abstand ein wenig gelitten, trotzdem konnte man sich alles gut vorstellen. Wer möchte kann auch die Bildersuch-Schlagwörter ecosianen, die Peer Martin zu Beginn jedes Kapitels angegeben hat. Schreibstil: 4/5 Der Schreibstil ist, wie bereits erwähnt, ziemlich distanziert und einfach. Ich persönlich fand ihn manchmal tatsächlich ZU einfach und flach, die meiste Zeit aber war er auch das, was die Geschichte ausmacht und ihr etwas Besonderes gegeben hat. Meine Meinung: Ein absolutes Herzensbuch und extrem wichtig. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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