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woerterwald

Posted on 31.10.2020

„Neon – Er tötet dich“ von G. S. Locke (Rezension) Seit einiger Zeit schon treibt ein Serienkiller in der Stadt sein Unwesen. „Neon“ nennen die Medien ihn, denn anstatt die Leichen seiner Opfer auf der Straße liegen zu lassen, macht er sie zur Hauptattraktion von selbsterschaffenen Neonkunstwerken. Als Detective Matt Jacksons Frau auf diese Weise ermordet wird, schließt die Polizei ihn von den Ermittlungen aus. Doch während seine Kollegen weiter im Dunkeln tappen, sucht sich Jackson einen sehr… alternativen Weg, die Ermittlungen fortzuführen. Zusammen mit Iris, einer angeheuerten Serienkillerin, versucht er, Neon auf die Schliche zu kommen. Denn sie weiß eher, wie solche Menschen ticken, als er selbst. Aber sie ist – genau wie er – auch unglaublich verzweifelt und dass kann ihnen beiden zum Verhängnis werden. Spannungsbogen: 3/5 Okay, warte. Es geht um einen Serienkiller und trotzdem kriegt das Buch bei dem Punkt Spannung „nur“ drei Sterne? Was ist denn da los? Ich will nicht sagen, dass die Handlung langweilig war, ganz im Gegenteil, dass lässt der Plot nicht zu und das ist mit dem Hauptfiguren-Duo auch absolut unmöglich. Mein „Problem“, wenn man so möchte, war ganz einfach, dass man von Anfang an wusste, wer der Mörder ist, da dieser eine eigene Erzählperspektive hat. Im ersten Moment fand ich die Idee klasse, da der Antagonist so auch näher beleuchtet wird und nicht einfach nur böse ist, aber in einem Krimi geht es ja eigentlich in erster Linie darum, wer der/die Täter*in ist und das hat mir hier gefehlt. Ich muss an dieser Stelle aber auch sagen, dass es trotzdem noch sehr viele unerwartete Wendungen und spannende Szenen gab. Idee & Logik: 4/5 Die Idee finde ich wirklich klasse, zumal ich Neonkunst einfach nur großartig finde. Es hat dem Ganzen außerdem einen ganz neuen Faktor gegeben, den ich so noch nicht aus anderen Krimis kannte. Nur einen etwas spezifischeren Grund, wie der Täter zu Mord und Neon kam, hätte ich noch interessant gefunden. Charaktere: 3/5 Ich muss sagen, mit Detective Matt Jackson hatte ich so meine Probleme. Er kam mir recht grau und farblos vor, was bei seiner Situation natürlich aber auch verständlich ist. Ich hätte mir gewünscht, die ein oder andere Erinnerungsszene von ihm und seiner Frau zu lesen, da letztere kaum erwähnt wurde und in meinem Kopf kein Bild hatte. Wie gesagt war sein Verhalten aber natürlich verständlich. Mit Iris bin ich gleich schneller warm geworden. Bei ihr weiß man praktisch von Beginn an, was sie möchte und was sie bereit ist, dafür zu riskieren. Auch bei ihr geht es nicht viel um ihren Charakter als um die Funktion für die Handlung, aber das hat mich nicht gestört. Atmosphäre: 4/5 Entsprechend der Spannung fehlte es ab und zu ein klein wenig an Atmosphäre, aber gerade die Szenen aus der Sicht des Mörders waren wirklich gut gemacht und sind einem im Gedächtnis geblieben. Schreibstil: 5/5 Hier gibt es ganz klare 5/5 Punkte. Der Schreibstil ist schlicht, trotzdem aber nicht zu einfach und eignet sich auch sehr gut für Erwachsene (zumindest insofern ich das einschätzen kann). Meine Meinung: Mal ein ganz anderer Krimi. ⭐️⭐️⭐️⭐️

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