mariekekessler
Meine Meinung: Bei Jill Hobbs handelt es sich um das offene Pseudonym von Mirjam H. Hüberli. Ich muss zugeben, dass ich ein riesiges Fangirl der Autorin bin und bis jetzt jeden ihrer Romane gelesen habe. „Für immer heißt nicht für ewig“ ist nun der erste Erwachsenen Liebesroman der Autorin und ich finde sie hat auch diesmal ihren Job als Autorin fantastisch gemacht. Der Schreibstil ist packend, emotional, sehr authentisch, mitreißend und witzig. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gepackt und war an manchen Stellen wie ein reales Abbild der Wirklichkeit. Die Geschichte von Jessie umfasst ein gutes Jahr und ist in vier Teile aufgeteilt (Sonnenblumen, Herbstzeitlose, Schneeglöckchen, VergissMeinNicht). Ich finde es super, dass die Autorin die Geschichte in diese vier Teile unterteilt hat. Jeder Teil, passend zu den Jahreszeiten lässt einen als Leser den Weg gemeinsam mit Jessie gehen und man bekommt ein perfektes Gefühl dafür wie viel Zeit vergangen ist und liest/ sieht die Veränderungen richtig. Jessies Geschichte war für mich eine sehr aufwühlende, emotionale Geschichte, die mich unglaublich stark abgeholt hat und die ich erschreckend gut nachvollziehen konnte. Ohne es zu ahnen bin ich in eine Geschichte gestürzt, die den Geschichten aus meinem Familien- und Freundeskreis so gleicht und ähnelt, dass es mich schon fast erschreckt hat wie gut Mirjam H. Hüberli die Charaktere die Umstände der Trennung, das danach und alles was damit zusammenhängt gezeichnet hat. Das hat mir Jessies Geschichte so nah gebracht wie kein anderes Buch in der letzten Zeit. Jessie ist eine tolle Protagonistin. Sie schafft es selbst in den harten, schwierigen Momenten irgendwie erhobenen Hauptes alles durchzustehen. Natürlich ist es schwierig, anstrengend und nach 20 Jahren als Ehefrau und Mutter eine Umstellung und Jessie muss auch erstmal wieder überlegen wer sie eigentlich ohne ihren Mann ist. Aber genau das meistert sie fabelhaft. Jessie macht Mut, ist in den harten Momenten ehrlich, authentisch und greifbar, sie reagiert niemals zu viel oder überzogen auf alles. Jeder Moment, jede Stelle und alles an Jessie war für mich als Leserin echt. Charlotte (Charlie) und Marina, die besten Freundinnen von Jessie sind wundervoll. Ja sie haben jede auf ihre Weise eine einnehmende und auch wieder sehr authentische und ehrliche Art. Sie sind für Jessie da, unterstützen sie, sagen ihr aber auch ehrlich die Meinung und versuchen sie nicht in Watte zu packen, sondern sie auf ein Leben als unabhängige Single Frau vorzubereiten. Im Buch wird oft der Vergleich/ die Anspielung von Jessie, Charlie und Marina mit den Mädels aus der Fernsehserie „Sex and the City“ gezogen. Wegen Jessies Namen (Anspielung auf Sarah Jessica Parker, die die Rolle von Carrie Bradshaw spielt), ihrem Aussehen und dem Zusammenhalt der Freundinnen. Sie gehen wie bei „Sex and the City“ gemeinsam durch die Höhen und Tiefen des Lebens und jeder der drei ist wie in der Serie ihr ganz eigener Charakter. Ich dachte oft genauso sollen Freundinnen und Freundschaft sein. Loyal, ehrlich, zusammenhaltend, unterstützend und voller Liebe. Jessies Kinder, vor allem die Tochter waren als Nebencharaktere auch eine Bereicherung. So manches Mal musste ich über die Reaktion der Teenagerkinder schmunzeln oder dachte: ja so macht man das als Tochter oder Sohn, genauso reagiert man. Ich wünsche jedem solche Kinder, der in Jessies Situation steckt. Noch zu erwähnen ist der wohl süßeste Haustiercharakter aller Zeiten: Frau Meier, eine Mopsdame. Ich liebe diesen Hund. Achim, der Noch-Ehemann von Jessie ist einfach ausgedrückt all das was man sich über einen solchen Mann vorstellen kann. Und wie oben schon erwähnt ist auch Achim erschreckend real und kommt manchen echten Menschen in seinem Verhalten, der Art wie er sich trennt und alles ab dann angeht so nah wie es eine Romanfigur nur kann. Dann gibt es noch einen wirklich wunderbaren älteren Antiquitätenbesitzer, der eine nicht unwichtige Rolle in Jessies weiteren Leben, ihrem „Zurück-ins-Leben“ Plan spielt und dann ist da noch Sebastian. Der Klappentext erwähnt ihn ja schon ganz am Schluss, aber ganz ehrlich ich würde Spoilern und so vieles verraten, wenn ich jetzt was zu Sebastian schreiben würde. Also an dieser Stelle kein weiteres Wort von mir. „Für immer heißt nicht für ewig“ ist ein wundervoller Roman voller Mut, Freundschaft, Neuanfängen, zu sich selbst finden (wieder), Liebe auf verschiedenen Ebenen, Freude, Trauer, vielen witzigen Momenten, Kraft und der Gewissheit, dass man alles schaffen kann und es nicht immer ein „Für immer“ geben muss um glücklich zu sein. Also lest dieses fantastische Buch und geht mit Jessie auf ihre Reise. Ihr werdet es nicht bereuen und am Ende begeistert das Buch mit einem Lächeln im Gesicht schließen.