mariekekessler
Mit „Some Say We Won’t“ hat Nina Kay sich wieder einmal selbst übertroffen. Waren schon „All The Fucks We Give“ und „All The Nights We Stay“ Perlen und für mich ganz klare Highlights unter den New Adult Romance Büchern, so legt sie mit ihrem neuesten Buch noch eine Schippe drauf und hat ein weiteres NA Romance 2020 Jahreshighlight geschaffen. Ein klares 💗💗💗💗💗/ ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Buch Die Geschichte von Maël und Luca ist wunderschön, voller Zerbrechlichkeit, geprägt von langsamen Annähern und Auf einender zugehen der beiden, mit Schmerz, wirklich schlimmen und auch traurigen Erfahrungen auf beiden Seiten, aber sie ist auch so voller Hoffnung, sehr viel Stärke, gegenseitigem Mut machen und Mut gemacht bekommen, voller Kraft und Rückhalt. Maël und Luca sind alleine und zusammen genau so wie sie sein sollen, perfekt und unperfekt zugleich, wunderschön und einzigartig. Das Cover ist einfach nur perfekt für diese Geschichte. Beim Lesen des Buches dachte ich irgendwann: Dieses Cover das sind Maël und Luca, wenn sie explodieren, sich gemeinsam fallen lassen. Und zwar das gute explodieren, das was beiden hilft, sie loslassen lässt, gemeinsam. Dann ist dieses Cover auch genau wie die Szene im Club, als Luca tanzt und Maël nur noch Luca sieht, alles in ihm zu summen, laut zu werden scheint und nichts mehr wichtig ist außer der tanzende Luca. Ja für mich ist dieses Cover also gleich auf so viele Arten genau das perfekte Cover für „Some Say We Won’t“, eine Momentaufnahme der Geschichte. Maël und Luca sind sehr unterschiedlich, in ihren Handlungen, ihrer Art, so wie sie mit den Dingen, die passieren umgehen und auch wie sie gegenüber ihren Freunden und Familie sind. Maël ist einfach anders und das macht es seiner Umgebung oft schwer ihn zu versehen oder mit ihm klarzukommen. Oft liegt es sogar an der Umgebung, weil sie sich einfach keine Mühe machen, kurz innezuhalten und Maël genug Zeit geben, damit er er sein kann und sie ihn verstehen können. Aber ja Maël mag schwierig, anstrengend ja sogar pedantisch auf den ersten Blick wirken. Aber das ist einfach nur die Art, wie er ist. Er braucht feste Strukturen, klare Aussagen, dass man ehrlich ist und sich nicht verstellt, Regeln an denen er sich orientieren kann und es ist für Maël auch einfach nicht logisch, dass viele Menschen nicht offen und ehrlich durchs Leben gehen und über Kleinigkeiten die Unwahrheit sagen. Das mag so gar nicht einfach oder einnehmend sein für einen Protagonisten, was aber einfach nicht stimmt: An Maël ist alles auf seine Art wundervoll, nachvollziehbar und mit viel Authentizität. Maël ist durch sein Anderssein ungekünstelt, ehrlich, greifbar, ohne Heuchelei, er versteckt nichts und sagt es einfach. Und ja ich finde ihn wundervoll! Luca dagegen hat so etwas scheues, aber gleichzeitig auch ablehnendes, hartes an sich. Als er und Maël sich das erste Mal treffen, nimmt Luca die Situation ganz anders war als Maël und hat sofort so eine Distanzhaltung, während Maël über etwas unglaublich „Schönes“ und für ihn „Einzigartiges“ gestoßen ist. Luca ist einfach nur genervt, überfordert, will seine Ruhe und fühlt sich von Maël fast schon überrumpelt und empfindet diesen als aufdringlich. All das liegt daran, dass der Luca, der neu in die Stadt kommt, in dem Club anfängt zu arbeiten, von zu Hause weg ist ohne seine neue Adresse zu hinterlassen, Maël als aufdringlich wahrnimmt, nicht der Luca ist, der ihr ganz früher mal war. Aber diesen Luca gibt es nicht mehr. Es gibt nur noch Luca, hier und jetzt und mit alle dem was ihm Angst macht, was ihn Nachts nicht schlafen lässt, was ihn erstmal nichts Schönes sehen lässt, was ihn misstrauisch macht und was dafür gesorgt hat, dass er seiner Familie seine neue Adresse nicht mitgeteilt hat. Und dieser Luca lernt erst wieder Vertrauen und Mut zu fassen, zu lachen, sich fallen zu lassen, auf Maël ein Stückchen zu zu gehen und nicht in die andere Richtung zu laufen, Maël nicht zu ignorieren, sondern hinzusehen und zu merken da passiert etwas: Mit mir und mit ihm. Und ja Luca macht erst viele kleine Schritte, dann schneller größere und stürzt wieder, zieht sich zurück, kämpft, will fast aufgeben, traut sich nicht mehr und doch fasst er Mut, fasst Stärkte, lässt es zu, dass er sich in Maël verliebt, das dieser sich in ihn verliebt. Für Luca ist die Welt auf eine andere Art schwer, als für Maël und es ist wirklich schrecklich, zutiefst traurig und schlimm was das bei ihm ist und sorgt für viele schmerzhafte Momente im Buch. Aber Luca muss auch durch diesen schmerzhaften Prozess. Um wieder der glückliche, starke, mutige Luca zu werden. Manchmal ist die aufkeimende Beziehung zu Maël dabei wunderbar und hilft und manchmal funktionieren die beiden auch einfach nicht, wenn etwas von Außen kommt, dass keiner von beiden im dem Moment kontrollieren und bewältigen kann. Aber sie schaffen es auch mit diesen Unzulänglichkeiten umzugehen. Besonders bemerkenswert ist Tristan, der beste Freund von Maël. Tristan ist schon ewig mit Maël befreundet und er nimmt ihn komplett an so wie er ist. Ich finde Tristan hat eine Engelsgeduld und nur wenn er wirklich mit den Kräften am Ende ist und mit den Nerven fertig, bricht es aus ihm raus und er verliert sein Feingefühlt gegenüber Maël. Er ist unglaublich gut darin Maël zwar die wichtigen Dinge zu sagen ohne diesen vor den Kopf zu stoßen. Wie ein gut laufendes Uhrwerk achtet Tristan darauf, dass Maël die Gesellschaftshöflichkeiten nicht verletzt oder gemein wird ohne es wissen. Tristan ist immer da, wenn Maël ihn braucht und er ist auch da, wenn Maël gar nicht weiß, das er ihn braucht. Es ist einfach eine fantastische Freundschaft. Eine weitere wirkliche Besonderheit ist Maëls Faszination für die Gebärdensprache. Man könnte es fast schon eine Art Besessenheit nennen. Aber Gebärdensprachen ist für Maël etwas wunderschönes, begreifbares, gleichzeitig faszinierendes und logisches. Er liebt diese Art der Kommunikation, hat eine Ehrfurcht davor und saugt es regelrecht auf. Das zeigt sich zum Beispiel in seiner Liebe zu dem Film „A Quiet Place“. Da Lucas Mom Gehörlos ist und Luca mit seiner Mom in Gebärdensprache reden kann, kommt dann auch eine wunderschöne, interne Art wie Luca und Maël teilweisen miteinander kommunizieren in die Beziehung der beiden. Es hat etwas sehr intimes, wenn die beiden in Gebärdensprache miteinander reden. Und vieles was sie sagen, ausdrücken möchten bekommt so eine ganz neue, andere, stärkere Bedeutung und Relevanz.