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Heranwachsen in der Nachkriegszeit Es geht um das junge Mädchen Ada, welches 1945 in Leipzig geboren wurde und dann mit ihrer Mutter Sala nach Argentinien flüchtet. 1954 kehren beide dann nach Berlin zurück. Sala macht sich auf die Suche nach Otto, dem angeblichen Vater von Ada. Ada trifft Otto, aber auch Hannes, der auch eine Verbindung zu ihrer Mutter zu haben scheint. Diese wird ihr zunächst aber verschwiegen. Sala, Otto und Ada sind nun eine Familie, doch das Familienleben hat sich Ada ganz anders vorgestellt. Sie fühlt sich von ihren Eltern ungeliebt. Ihre Fragen bezüglich ihrer eigenen Identität und der Vergangenheit ihrer Eltern werden ihr nicht beantwortet. Ada löst sich immer mehr von ihrer Familie, macht ihre eigenen Erfahrungen und versucht mehr über ihre Identität zu erfahren. Meinung: Von diesem Roman habe ich etwas anderes erwartet. Im Vordergrund geht es darum, wie es ist, in der Nachkriegszeit heranzuwachsen. Adas Heranwachsen wird in historische Ereignisse eingebettet. Ein zentraler Punkt ist die scheiternde Kommunikation zwischen Ada und ihren Eltern, die über ihre Vergangenheit schweigen und somit Adas Identität verschleiern. Trotz dieser schweren Thematik konnte ich keine Nähe zu der Protagonistin aufbauen. Zudem fand ich viele Themen nur kurz und oberflächlich angerissen. Besonders die erste Hälfte des Romans war sehr langatmig. Die zweite Hälfte war interessanter und behandelte viele Themen gefühlt im Schnelldurchlauf. Der Schreibstil hat mir gefallen, da er sehr poetisch und flüssig ist. Die Gedanken und Gefühle von Ada werden sehr genau beschrieben. Man merkt, wie sehr sie unter der Einsamkeit und dem Schweigen der Eltern leidet. Ich habe "Der Apfelbaum" von Christian Berkel nicht gelesen, obwohl es dort um die Geschichte von Sala und Otto geht. Ich finde, dass man den Vorgänger auch nicht lesen muss, um diesen Roman zu verstehen. Aber vielleicht, hätte es das Verständnis und Leseerlebnis doch irgendwie beeinflusst. Fazit: Es ist ein interessanter Roman über ein junges Mädchen, welches es nicht leicht hat, in der Nachkriegszeit aufzuwachsen. Wir beobachten ihre Entwicklung inmitten historischer Ereignisse und der Leere durch das Schweigen. Für mich war es aber an einigen Stellen zu langatmig und an anderen Stellen zu oberflächlich.