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Inhalt: Eigentlich sollte Rille per Flugzeug vom Zoo Leipzig in sein argentinisches Pendant in Buenos Aires gebracht werden. Doch eine Notlandung sorgt dafür, dass die Holzkiste, in der sich der kleine Berggorilla befindet, stattdessen im brasilianischen Regenwald aufschlägt. Die lauten Geräusche von draußen verwirren Rille, er klammert sich fester an seinen Kuschelaffen, Mr. Gibbs und beratschlagt sich mit diesem, was nun zu tun sei. Irgendwer spricht mit ihm, teilt ihm mit, dass man ihn aus der Kiste befreien würde, wenn er denn harmlos sei. Rille ist verwirrt. Natürlich würde er niemandem etwas antun. Aber gilt das auch für die Wesen außerhalb seiner kleinen schützenden „Festung“? Bald ist eine Lösung gefunden. Die Dschungelameisen klettern durch die Lücken des Holzes und erkunden den neuen Gast. Nach einem kurzen Austausch der Dschungelbewohner darf Rille herauskommen. Bald schon haben sich die Tiere vorgestellt. Da gibt es Tante Tatu, die alte Gürteltierdame, Pepe, der blaue Ara und viele weitere Tiere, die Rille mit großen Augen anblicken. Schnell wird der Berggorilla in die Gemeinschaft aufgenommen. Schließlich kann man einen großen, starken und mutigen Freund immer gebrauchen. Groß und stark ist Rille. Das stimmt. Mut und Kampfgeist gilt es jedoch noch zu finden. Hier helfen Gespräche mit Mr. Gibbs. Und Mut zur Konfrontation braucht es. Die Dschungelbewohner bitten Rille nämlich, sie von der „Garstigen Greule“ zu befreien und sodann die „Schaufelmonster“ zu vertreiben. Meinung: Fee Krämer schreibt mit „Rille – Die Dschungelfreunde sind los!“ eine humorvolle Geschichte über einen kleinen Gorilla, der aufgrund einer Notlandung versehentlich im Dschungel gestrandet ist. Schnell lernt Rille neue Freunde kennen. Doch in der Fremde lauern auch Gefahren und viele neue Herausforderungen. Rille ist, was seine beeindruckende Physis nicht vermuten lässt, gar nicht tapfer. Er braucht seinen besten Freund, den Kuschelaffen Mr. Gibbs, um sich Mut zuzusprechen. Aber auch die anderen Tiere, die Rille im Verlauf der Geschichte kennenlernt, sind gar nicht so gefährlich, wie man gemeinhin glaubt. So gibt es im Dschungel zum Beispiel Onza, den eingebildeten und faulen Jaguar, die abenteuerlustigen Wasserschweine, Pepe, den vorlauten Ara mit dem Herzen am richtigen Fleck, Tante Tatu, die fürsorgliche alte Gürteltierdame und viele mehr. Auch muss Rille lernen, dass im Dschungel alles etwas anders verläuft als im heimischen Zoo. Das Essen muss erst noch gefunden werden und die kleine Gute-Nacht-Lampe, die Rille beim Einschlafen im Zoo immer ein wenig Licht gespendet hat, gibt es hier auch nicht. Doch im Dschungel gibt es Leuchtpilze, die im Dunkeln den Herzbaum erleuchten. Es duftet überall nach feuchter Erde, fleischigen Blättern, altem Holz, süßlichen Blättern, Regen und Sonne. Es gibt überdies dieses Moos, das weicher ist, als alles, was Rille je im Leben gespürt hat. Fee Krämer greift in ihrer Geschichte wichtige Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt auf. Manchmal sollte man seine Angst überwinden und versuchen Mut zu haben. Gemeinsam ist alles gar nicht mehr so schwer und viele Probleme lassen sich zusammen viel leichter lösen als alleine. Für „Rille – Die Dschungelfreunde sind los!“ hat sich der Verlag einen Illustrator gesucht, der der Geschichte mit farbigen und niedlichen Bildern vom Berggorilla und seinen Freunden noch ein zusätzliches Highlight verleiht. Kleine, versteckte Details in den Bildern wecken den Erkundungsdrang bei den jüngeren Leser/innen und verleihen der Geschichte eine zusätzliche humorvolle Note. Fazit: „Rille – Die Dschungelfreunde sind los!“ ist wertvolle und bedeutungsschwere Lektüre für Jung und Alt. Gemeinsam mit dem kleinen Berggorilla Rille erkundet der Leser den brasilianischen Dschungel und lernt dabei allerhand interessante Tiere kennen. Über die Druckseiten geht die Geschichte weit hinaus. Der (junge) Leser wird merken, dass auch er gemeint ist. Wird fühlen, dass Aufmerksamkeit, Kommunikation und Mut zum Widerstand wichtig sind. Die gekonnt gearbeiteten und humorvollen Zeichnungen von Nikolai Renger unterstützen die Dynamik des Buches und die Lust am Weiterblättern. Buchzitate: „Also gefährlich bin ich nicht!“, sagte Rille deswegen schnell. „Ich habe kuscheliges Fell, liebe Puzzles und habe nur einmal und wirklich nur ganz aus Versehen eine Motte platt gedrückt.“