_pfaffingers_bibliophilie_
Worum geht´s? Ende der 50er Jahre wird die junge Ivy ungewollt schwanger. Der Kindsvater ist zu einer Heirat nicht bereit und so wird die junge Engländerin in ein Heim für ledige Mütter geschickt. 60 Jahre später findet die Journalistin Sam Ivys Briefe bei ihrer Großmutter und macht sich auf die Suche nach Ivys Spur. Meine Meinung: Das Buch hat mich sehr überrascht und konnte mich durchweg überzeugen. Deklariert als Roman ist es in meinen Augen vielmehr ein packender Krimi und ein Einblick in das Leben junger Mütter, die gesellschaftlich ins Abseits geraten, weil sie schwanger wurden, ohne verheiratet zu sein. Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt, welche im Laufe der Geschichte immer enger miteinander verwoben werden. Der Blick in die Vergangenheit auf Ivys Schicksal hat mich stark berührt und mich teilweise zum Weinen gebracht. Emotional und schonungslos schildert die Autorin hier das Leben der jungen Frau, welche versucht um ihr Kind und sich selbst zu kämpfen. Die Gegenwart besticht durch die Recherchearbeit der jungen Journalistin Sam, die immer mehr Ungereimtheiten um das mittlerweile zum Abriss stehende Heim an die Oberfläche zieht. Nicht zuletzt sorgen einige Todesfälle für unglaubliche Spannung und die Wendung am Ende des Buches war zwar vorhersehbar, aber dennoch unglaublich spannend und gut gelöst. Der Schreibstil und die Charakterzeichnung der Protagonisten waren das Sahnehäubchen und haben mir ein großartiges Leseerlebnis beschert. Fazit: Ein packender und emotionaler Roman, der insbesondere für Krimifans interessant ist. Absolut Lesenswert!